Razzia in Oberhausen Polizei nimmt mutmaßliche Terrorhelfer fest
08.05.2019, 11:09 Uhr
In Nordrhein-Westfalen durchsuchen Polizeibeamte mehrere Wohnungen und nehmen acht Menschen fest. Es besteht der Verdacht der Unterstützung einer Terrororganisation. Die Beschuldigten sollen aus Deutschland Geld an den IS weitergeleitet haben.
Die Polizei in Oberhausen ist mit einer Razzia gegen mutmaßliche Terrorhelfer vorgegangen. Die Beamten durchsuchten am frühen Morgen sieben Wohnungen in der Ruhrgebietsstadt und nahmen acht Menschen fest, wie ein Sprecher der Ermittler sagte. Der strafrechtliche Vorwurf laute auf Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland. Auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) war im Einsatz, Gegenwehr habe es aber nicht gegeben. Bei der Razzia seien Beweismittel gesichert worden.

In der Ruhrgebietstadt Oberhausen durchsuchte die Polizei sieben Wohnungen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach Angaben der Ermittler geht es nicht um den Verdacht von Anschlagsplänen in Deutschland. Die festgenommenen Personen stehen demnach im Verdacht, durch das Einsammeln von Geldern die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterstützt zu haben. Gegen sie werde seit längerem ermittelt. Die vier Männer und vier Frauen sollen zur Unterstützerszene des IS zählen, jedoch keine Mitglieder der Dschihadistenmiliz sein. Weitere Details zur Höhe der Spenden oder darüber, wie das Geld zum IS gelangte, wollte die Polizei nicht nennen.
"Der Oberhausener Fall macht deutlich, dass die Gefahr nicht nur von denjenigen ausgeht, die Terroranschläge planen und durchführen", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul. "Sie geht auch von den Helfershelfern aus, die die Terroristen mit Geld und Logistik unterstützen."
Die Verdächtigen sind nach Angaben der Polizei im Alter zwischen 19 und 58 Jahren und größtenteils miteinander verwandt. Es handele sich um je vier deutsche Männer und Frauen mit Wurzeln in Bosnien und Herzegowina. Ihre Vernehmungen bei der Essener Polizei dauerten weiter an. Ein Ermittlungsrichter müsse dann prüfen, ob sich der Verdacht erhärtet habe und der Haftbefehl eröffnet werde oder sie wieder freigelassen werden. Geführt werden die Ermittlungen von der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf, wie ein Behördensprecher bestätigte. Die Durchsuchung der Wohnungen dauere an.
Quelle: ntv.de, psa/dpa/AFP