Razzien in drei Bundesländern Polizei nimmt neun mutmaßliche Rechtsextremisten fest
18.07.2024, 13:16 Uhr Artikel anhören
Bei einer Attacke von Rechtsextremen wurden auch zwei Bundespolizisten angegriffen.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Der Dritte Weg ist eine rechtsextreme Splitterpartei. Mutmaßliche Mitglieder ihrer Jugendorganisation sorgen mit Gewalttaten für Aufsehen, sie attackieren sogar Bundespolizisten. Nun führt die Polizei Razzien durch und nimmt neun Verdächtige fest.
Bei Razzien gegen mutmaßliche Unterstützer der rechtsextremistischen Partei Dritter Weg in Berlin, Brandenburg und Sachsen sind zehn Wohnungen durchsucht und neun Verdächtige vorläufig festgenommen worden. Dies teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Berlin mit. Die Verdächtigen im Alter von 17 bis 21 Jahren sollen der sogenannten Nationalrevolutionären Jugend (NRJ) angehören, der Jugendorganisation des Dritten Wegs.
Hintergrund sind mehrere Gewalttaten. Zum einen geht es um einen Angriff auf mehrere Personen am 6. Juli am S-Bahnhof Ostkreuz in Berlin. Als zwei Bundespolizisten eingriffen, wurden sie nach Angaben der Behörden ebenfalls angegriffen. Mehrere Menschen wurden verletzt und mussten behandelt werden. Die zunächst unerkannt geflohenen Tatverdächtigen seien später ermittelt worden, hieß es in einer Mitteilung. Darüber hinaus werde den Verdächtigen die Beteiligung an einem Raub im Januar vorgeworfen. Dabei soll ein 20-jähriger Mann aus politischer Motivation heraus angegriffen und beraubt worden sein.
Waffen und Propagandamaterial gefunden
Bei der Polizeiaktion mit 130 Beamten seien alle Tatverdächtigen angetroffen und alle Beschlüsse in Berlin, Brandenburg und Sachsen vollstreckt worden, hieß es weiter. Es seien mobile Endgeräte, digitale Speichermedien, Kleidung, ein Fahrzeug sowie gefährliche Gegenstände wie Schreckschusswaffen, Schlagwerkzeuge, Handschuhe und Elektroschocker sichergestellt worden. Auch Propagandamaterial sei gefunden worden.
Haftbefehle sollen jedoch nicht beantragt werden, wie ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage sagte. Vielmehr würden die Tatverdächtigen nach Abschluss der Polizeimaßnahmen entlassen. Die Ermittlungen führt der polizeiliche Staatsschutz, der für politische Taten zuständig ist.
Quelle: ntv.de, als/dpa