Gewalt bei Anti-AfD-Protesten Pfefferspray und Hunde gegen Demonstranten eingesetzt
11.01.2025, 15:11 Uhr Artikel anhören
Polizisten greifen am Rande einer Demonstration gegen den Bundesparteitag der AfD hart durch.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am Wochenende trifft sich die AfD zu ihrem zweitägigen Parteitag im sächsischen Riesa. Dagegen protestieren Tausende Menschen seit den frühen Morgenstunden. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Beamten und Demonstranten. Jetzt wird der Vorwurf der Polizeigewalt laut.
Tausende Menschen demonstrieren im sächsischen Riesa gegen den Bundesparteitag der AfD. Die Protestierer reisten bereits am frühen Morgen mit Bussen und Zügen an, blockierten wichtige Zufahrtsstraßen. Die Stimmung war vor allem in den frühen Morgenstunden teils aufgeheizt, vielerorts standen sich Demonstranten und Polizei gegenüber. Nun tauchen immer mehr Berichte und Videos auf, die den Polizisten vor Ort übermäßige Gewalt vorwerfen.
So räumte die Polizei am Morgen Sitzblockaden - etwa an einer Kreuzung zur Auffahrt der B169. Nach Angaben eines dpa-Reporters wurde auch Pfefferspray eingesetzt, um eingekesselte Polizeiwagen herauszufahren. Auf einem Video auf X ist zu sehen, wie ein Beamter die Schnauze eines Polizeihundes gegen den Körper eines Demonstranten drückt, damit das Tier ihn beißt. Dazu schreibt die Aktionsgruppe "Zentrum für Politische Schönheit": "Wir haben noch nie so viel Polizeigewalt gesehen: Sie drohen mit Wasserwerfern bei 0 Grad, hetzen Hunde gegen Demonstranten."
Gleichzeitig hatten Demonstranten die Reifenventile mehrerer Polizeiwagen herausgedreht, Polizeiautos wurden mit polizeifeindlichen Slogans beschmiert. Mancherorts flog Pyrotechnik. Laut Polizei wurden sechs Beamte leicht verletzt. Um welche Verletzungen es sich dabei handelt, ist nicht bekannt.
Zwischenzeitlich sei es "dynamisch" in der Stadt gewesen, sagte ein Polizeisprecher, "vor allem in den dunkleren Morgenstunden". Teilweise hätten Demonstranten zurückgedrängt werden müssen, vereinzelt habe es Versuche gegeben, Absperrungen zu durchbrechen. Am Vormittag entspannte sich demnach die Lage. Der Großteil der Demonstration verlaufe friedlich.
Quelle: ntv.de, hny