"Auf Schlachtfeld vernichten" Prigoschin: Alle gleich töten statt gefangen nehmen
24.04.2023, 12:10 Uhr Artikel anhören
Auch gegenüber eigenen Soldaten agiert die Wagner-Führung äußerst brutal.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Wagner-Chef droht ukrainischen Soldaten mit drastischen Worten - alle würden künftig direkt getötet. Prigoschin reagiert damit auf einen angeblichen Funkspruch auf ukrainischer Seite. Darin soll es um das Erschießen von Wagner-Söldnern gegangen sein.
Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat damit gedroht, während der Gefechte künftig keine Gefangenen mehr zu machen und alle ukrainischen Soldaten zu töten. "Wir werden einfach alle auf dem Schlachtfeld vernichten", sagte Prigoschin auf dem Telegram-Kanal seines Pressedienstes. Er begründete dies mit einem angeblich abgefangenen Funkspruch der Ukrainer, in dem diese die Erschießung verletzter Wagner-Söldner besprechen.
Prigoschin warf Kiew die Verletzung des Völkerrechts vor. Sobald eine Seite Kriegsgefangene genommen habe, sei sie für deren Versorgung und Sicherheit verantwortlich, sagte der 61-Jährige. Da er sich daran halte, werde er künftig keine Kriegsgefangenen mehr machen. "Wir werden alle, die auf dem Schlachtfeld sind, töten und keine Gefangenen mehr nehmen", so der kremlnahe Unternehmer.
Russland hat vor 14 Monaten seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet. Die Söldnertruppe Wagner kämpft an der Seite regulärer Truppen im Nachbarland und ist seit Monaten vor allem im Raum Bachmut aktiv. Dort laufen die derzeit schwersten und blutigsten Kämpfe in der Ukraine, mit hohen Verlusten auf beiden Seiten.
Beobachter führen die Verluste auf russischer Seite auch auf die rücksichtslose Taktik der Wagner-Führung zurück, die eigene Soldaten - oft ehemalige Strafgefangene - wie lebende Zielscheiben zur Auskundschaftung der Feindstellungen ins Schlachtfeld schickt. Ein nach Norwegen geflohener Wagner-Kommandeur hatte im Januar zudem von Hinrichtungen von Deserteuren berichtet.
Quelle: ntv.de, chl/dpa