Politik

Liebeserklärung an Camilla Charles offiziell zum König ernannt

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Mit dem Tod seiner Mutter wurde Charles automatisch britischer König. In einer altehrwürdigen Zeremonie in London erhält der Monarch jetzt die offizielle Bestätigung. Als erster unterschreibt der neue Thronfolger Prinz William die sogenannte Proklamation.

Charles III. ist offiziell zum König ernannt worden. Bei der Proklamation in London handelte es sich um einen formalen Akt. Dafür wurde eigens ein Accession Council einberufen, ein "Thronbesteigungsrat". Als erster unterzeichnete der älteste Sohn des Königs und neuer Thronfolger Prinz William die Proklamation, danach Königsgemahlin Camilla. Charles war bereits mit dem Tod seiner Mutter, Königin Elizabeth II., automatisch britischer König geworden.

Der erste Teil der Zeremonie im St.-James's-Palast fand ohne den Monarchen statt. Anschließend leitete Charles erstmals eine Sitzung des Privy Council genannten Kronrats. Er legte einen altertümlichen Eid ab. Er schwor, "die wahre protestantische Religion" in Schottland aufrechtzuerhalten. Der Eid ist so von allen Königinnen und Königen seit dem aus Deutschland stammenden König George I. im Jahr 1714 abgelegt worden.

Bei seiner Ansprache zur Proklamationszeremonie hob Charles die Bedeutung seiner Frau, Königsgemahlin Camilla, hervor. "Ich bin zutiefst bestärkt durch die fortwährende Unterstützung meiner geliebten Frau", sagte der 73-Jährige. Camilla wurde durch den Tod von Queen Elizabeth II. zur Queen Consort. Den Titel trug zuletzt die Mutter der gestorbenen Monarchin, Queen Mum.

"Kommunikation aus dem Jahr 1400"

Mit Fanfarenstößen und im Beisein zahlreicher Soldaten mit Bärenfellmützen wurde Charles III. im Anschluss auch auf dem Balkon des St. James's-Palastes in der Londoner Innenstadt zum König ausgerufen - sichtbar für das Volk. Wie so viele staatliche Zeremonien in Großbritannien hat sich auch diese ungebrochen über die Jahrhunderte erhalten. "Kommunikation aus dem Jahr 1400", sagte eine britische Fernsehkommentatorin. "Manche Dinge ändern sich nie."

Weitere Lesungen der Proklamation gibt es in der City von London sowie am Sonntag dann auch in Schottland, Nordirland und Wales. Zum Accession Council gehören Mitglieder des Kronrates, also aktive und frühere Regierungsmitglieder, Kirchenvertreter, Richter, Mitglieder der königlichen Familie und andere Persönlichkeiten. Abgesehen von der Proklamation folgt noch eine Krönung. Die Krönung von Elizabeth II. fand 1953 statt - 16 Monate, nachdem sie nach dem Tod ihres Vaters Königin geworden war.

Der britische Prinz William war erstmals seit dem Tod der Königin bei einem formellen Termin in der Öffentlichkeit zu sehen. In einem eleganten Gehrock mit schwarzer Krawatte nahm er an der Zeremonie teil. Camilla und er sind beide seit 2016 Mitglieder des Kronrates. William, bislang offiziell Herzog von Cambridge, hat nun den Titel Prinz von Wales, den der Thronfolger üblicherweise trägt. Charles war einst von seiner Mutter 1958 im Alter von neun Jahren zum Prinz von Wales ernannt worden. Die offizielle Amtseinsetzung erfolgte dann 1969 in einer prunkvollen Zeremonie.

König Charles genehmigt Feiertag für Beisetzung

Die Queen war am Donnerstag auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral in Schottland im Alter von 96 Jahren gestorben. Noch zwei Tage vorher hatte sie dort die neue Premierministerin Liz Truss empfangen und formell mit der Regierungsbildung beauftragt. Truss' neues Kabinett soll noch am heutigen Samstag eine erste Audienz beim König erhalten. Die Regierungschefin selbst hatte Charles bereits am Freitag im Buckingham-Palast aufgesucht.

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Der Leichnam der Queen soll an diesem Sonntag von Schloss Balmoral zuerst in den Holyrood-Palast in Edinburgh, die Residenz der Königin in Schottland, überführt werden. In der schottischen Hauptstadt soll der Leichnam anschließend in einer Kathedrale aufgebahrt werden, bevor er nach London gebracht wird.

Am Tag der Beisetzung der Königin sollen die Menschen in Großbritannien freibekommen. Bei seiner Proklamation genehmigte der neue König, Charles III., einen zusätzlichen Feiertag. Das könnte darauf hinweisen, dass das Staatsbegräbnis für die Queen am Montag, den 19. September, stattfinden soll. Als möglicher Termin gilt bisher auch der 18. September, doch das ist ein Sonntag. Eine offizielle Bestätigung des Datums steht noch aus.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 10. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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