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Öltransport wochenlang reduziert Putin: Europa an Angriff auf russische Pipeline beteiligt

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Putin "hofft", dass sich Europa nicht beteiligt hat, befürchtet dies jedoch.

Putin "hofft", dass sich Europa nicht beteiligt hat, befürchtet dies jedoch.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian President Press Office)

Die Ukraine attackiert die Pumpstation einer Pipeline. Von dort wird nun über mehrere Wochen ein Drittel weniger Öl in den Westen geleitet. Kreml-Chef Putin vermutet, dass das Land, das er attackiert, nicht allein hinter diesem Schlag steckt. Europa soll den Angriff unterstützt haben.

Der russische Präsident Wladimir Putin sagt, er vermute eine europäische Beteiligung an einem ukrainischen Angriff auf eine Pumpstation des Caspian Pipeline Consortiums im Süden Russlands. Der Drohnenangriff sei möglicherweise mit Europa koordiniert worden, sagte Putin.

Alleine hätte die Ukraine einen solchen Angriff nicht organisieren können, zeigte sich der Kreml-Chef überzeugt. Die Ukraine sei wahrscheinlich mit Geheimdienstinformationen aus dem Westen versorgt worden. Er "hofft" jedoch, dass dies nicht der Fall sei.

Im Zusammenhang mit neuen EU-Sanktionen sehe dies nach einer "koordinierten Aktion" zwischen Kiew und Brüssel aus, sagte Putin in St. Petersburg. "Vor zwei Tagen haben die ukrainischen Streitkräfte angegriffen, und zwei Tage später sagen die Europäer, dass die Pumpstation nicht repariert werden dürfe, weil die Hauptausrüstung aus Europa stamme", sagte er. Das ukrainische Militär könne die Anlage zudem nicht selbstständig beschossen haben, weil es keine Satelliten für eine Ortung habe, so der Kreml-Chef weiter.

Ein Drittel weniger Öltransporte

Das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland sieht tatsächlich ein Wartungs- und Serviceverbot für Anlagen der russischen Öl- und Gasindustrie vor. Es wurde heute in Brüssel auf den Weg gebracht.

Die Pumpstation der Ölpipeline war am Montag getroffen worden. Der Drohnenangriff wird nach Angaben des russischen Betreibers Transneft dazu führen, dass Kasachstan in den kommenden sechs bis acht Wochen wahrscheinlich fast ein Drittel weniger Öl in den Westen leiten kann, teilte Transneft mit.

Die 1500 Kilometer lange Pipeline des Caspian Pipeline Consortium (CPC) transportiert Erdöl aus Kasachstan durch Russland bis ans Schwarze Meer, von wo aus das Erdöl bis nach Westeuropa gebracht wird. Im vergangenen Jahr wurden laut Transneft 63 Millionen Barrel durch die Pipeline geleitet; zwei Drittel davon seien an westliche Energieunternehmen geliefert worden. An der Pipeline besitzen neben russischen und kasachischen Staatskonzernen auch die US-Energieunternehmen Chevron und Exxon Anteile, ebenso die europäischen Konzerne Shell und Eni.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/rts/AFP

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