Politik

"Sorgfältig, genau, chirurgisch" Russischer Söldnerchef: Haben uns in US-Wahlen eingemischt

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Nach Angaben vom Chef der Wagner-Truppe hat Russland bei den US-Wahlen mitgemischt - und mischt auch weiterhin mit.

(Foto: REUTERS)

Seit Langem wirft Washington Russland eine Einmischung in US-Wahlen vor. Nun erklärt der Putin-Vertraute und Chef der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin: "Wir haben uns eingemischt, wir tun es und wir werden es weiter tun."

Der russische Geschäftsmann und Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat eine Einmischung in US-Wahlen zugegeben und erklärt, dies auch künftig tun zu wollen. "Wir haben uns eingemischt, wir mischen uns ein und wir werden uns weiterhin einmischen. Sorgfältig, genau, chirurgisch und auf unsere eigene Weise, da wir wissen, wie es geht", schrieb Prigoschin in einem Eintrag in dem Online-Netzwerk VKontakte, dem russischen Äquivalent zu Facebook.

"Während unserer punktgenauen Operationen werden wir beide Nieren und die Leber auf einmal entfernen", fügte er hinzu ohne die Äußerung zu erläutern. In den USA werden bei den Zwischenwahlen am Dienstag ein neuer Kongress sowie zahlreiche Gouverneure gewählt und Tausende weitere politische Ämter auf Bundesstaats- und Kommunalebene vergeben.

Prigoschin ist auch bekannt als "Putins Koch". Seine Cateringfirma hat mehrere Verträge mit dem Kreml. Jahrelang hielt er sich im Hintergrund. Erst seit Kurzem rückte er verstärkt in die Öffentlichkeit, unter anderem mit Kritik an russischen Generälen wegen deren Kriegsführung in der Ukraine.

Prigoschin steht auf westlichen Sanktionslisten

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Im September gab Prigoschin zudem zu, Gründer der Kreml-nahen Wagner-Truppe zu sein. Diese steht seit Jahren im Verdacht, an verschiedenen Konfliktschauplätzen im Verborgenen für den Kreml zu arbeiten. Moskau hat dies stets bestritten und jegliche Verbindung zu der Söldnergruppe verneint. Prigoschins Name steht auf Sanktionslisten der Europäischen Union, Großbritanniens und der USA. Dem 61-Jährigen wird auch vorgeworfen, hinter einer "Troll-Fabrik" zu stehen, die versucht hatte, die US-Präsidentschaftswahl 2016 zu manipulieren.

Im Juli setzte das US-Außenministerium eine Belohnung von bis zu zehn Millionen Dollar aus für Informationen über Prigoschin im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Einmischung in US-Wahlen. Er ist die erste Person, die sich mit solchen Vorwürfen konfrontiert sieht und eine Einflussnahme zugibt.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 07. November 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ghö/AFP/rts

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