Politik

"Niemand will uns glauben" Putin: Wir wollen die UdSSR nicht zurück

Anhänger der UdSSR gehen am Jahrestag der Oktoberrevolution auf die Straße.

Anhänger der UdSSR gehen am Jahrestag der Oktoberrevolution auf die Straße.

(Foto: AP)

Wladimir Putin ist bekanntermaßen ein leidenschaftlicher Anhänger der Sowjetunion. Allerdings erklärt er nun in einem Dokumentarfilm, dass er diese doch nicht wiederbelebt sehen will. Und er beschwert sich über ein Problem.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat beklagt, ihm glaube niemand, dass er die Sowjetunion nicht wiederherstellen wolle. Im Ukraine-Konflikt arbeiteten die westlichen Staaten nicht im Interesse der Ukraine, sondern um die Wiederherstellung der Sowjetunion zu verhindern, sagte Putin in einem Dokumentarfilm, der am Sonntag von dem Fernsehsender Rossija 1 ausgestrahlt wurde. "Aber niemand will uns glauben, niemand will glauben, dass wir nicht versuchen, die Sowjetunion zurückzubringen", sagte Putin.

Moskau wirft dem Westen seit Beginn des Ukraine-Konflikts vor, eine Eindämmungsstrategie wie zu Zeiten des Kalten Kriegs zu verfolgen. Putin bezichtigte den Westen in dem Dokumentarfilm zudem, das Modell der Demokratie anderen Staaten in Nordafrika und dem Nahen Osten aufdrängen zu wollen. "Ihr könnt nicht einfach eure Version der Demokratie, von Gut und Böse, Leuten anderer Kulturen und mit anderen Religionen und Traditionen aufzwingen", sagte Putin.

Putin hatte einst den Zerfall der Sowjetunion als "größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts" bezeichnet. Ebenfalls erklärte er: "Wer die Sowjetunion nicht vermisst, hat kein Herz. Wer sie sich zurückwünscht, keinen Verstand."

Auch wenn Putin die UdSSR nicht wiederbeleben will: Die Melodie der alten sowjetischen Hymne, die 1991 abgeschafft worden war, führte er bereits im Jahr 2001 wieder als Hymne der Russischen Föderation ein. Nur der Text wurde abgeändert - vom selben Autor, der einst die "einige, mächtige Sowjetunion" gepriesen hatte.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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