Politik

Drohung gegen Lettland Putin beklagt "schweinische" Behandlung von Russen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Putin fordert beim Treffen des von ihm kontrollierten Menschenrechtsrates eine "Korrektur"der Beziehungen" zu Ländern, die angeblich Russen unterdrücken.

Putin fordert beim Treffen des von ihm kontrollierten Menschenrechtsrates eine "Korrektur"der Beziehungen" zu Ländern, die angeblich Russen unterdrücken.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Auch mit der Sorge um die angeblich unterdrückte russischsprachige Bevölkerung begründet Russlands Präsident Putin den Überfall auf die Ukraine. Nun gibt sich der Kremlchef wieder beunruhigt: diesmal wegen der Behandlung von Russen in Lettland. Er fordert eine "Korrektur" der Beziehungen zu dem Land.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Umgang des Baltenstaates Lettland mit einem Teil der russischen Bevölkerung in bedrohlichen Worten kritisiert. "Ich glaube nicht, dass das Glück zu denen ins Haus kommt, die eine solche Politik verfolgen", sagte der Kremlchef am Montag in Moskau. Wer Teile seiner Bevölkerung - so wörtlich - schweinisch behandele, brauche sich nicht zu wundern, wenn sich dies gegen einen selbst kehre.

Laut der staatlichen Agentur TASS sagte Putin dies bei einer Sitzung des sogenannten russischen Menschenrechtsrats. In dem vom Kreml kontrollierten Rat wurden Änderungen am Ausländerrecht in Lettland angesprochen.

Von den etwa 1,8 Millionen Menschen in dem kleinen EU- und NATO-Land ist etwa jeder vierte russischer Herkunft. Viele Russen sind aber nicht lettische Staatsbürger, sondern haben einen Status als Nichtbürger. Unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Lettland für diese Nichtbürger Sprachtests auf alltagstaugliche Lettisch-Kenntnisse eingeführt. Gedroht wird mit einem Entzug der Aufenthaltserlaubnis.

Putin fordert "Korrektur" der Beziehungen

Putin äußerte Verständnis dafür, dass jedes Land von seinen Bewohnern Grundkenntnisse der Kultur und Sprache fordere. Der Status von Nichtbürgern sei aber eine rechtliche Missgeburt, sagte er. Zu Staaten, die Russen diskriminieren, werde Moskau sein Verhältnis entsprechend gestalten. Es könnte auch Auslandsrussen unterstützen, in ihre historische Heimat zurückzukehren.

"Wenn sie nicht gehen wollen, aber ausgewiesen werden, dann können wir daran nichts ändern, aber wir müssen entsprechende Bedingungen für diese Leute schaffen", wurde Putin bei TASS zitiert. Dem Bericht zufolge forderte Putin eine "Korrektur unserer Beziehungen zu den Ländern, in denen diese Art von Dingen stattfindet".

Der Kreml hat auch den Krieg gegen die Ukraine unter anderem mit der angeblichen Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung im Nachbarland begründet. Allerdings leidet unter dem russischen Angriff besonders ein Großteil der russischsprachigen Bevölkerung, die eher in den Kriegsgebieten im Osten des Landes wohnt.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen