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Nicht Teil des Deals Putin hält an Verteidigungsminister Schoigu fest

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Putin (m.) und Schoigu (r.) sind beim Krieg in der Ukraine federführend.

Putin (m.) und Schoigu (r.) sind beim Krieg in der Ukraine federführend.

(Foto: dpa)

Wagner-Chef Prigoschin probt gegen Moskau den Aufstand und fordert Veränderungen im Verteidigungsministerium. Sein Vorhaben gibt er nach Einwirken des belarussischen Machthabers Lukaschenko auf und macht einen Deal mit dem Kreml - personelle Veränderungen soll er aber nicht enthalten.

Nach dem bewaffneten Aufstand des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin gegen die russische Militärführung sieht der Kreml keinen Einfluss auf den Fortgang des Kriegs gegen die Ukraine. Die Situation wirke sich nicht auf den Verlauf der "militärischen Spezialoperation" gegen die Ukraine aus, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der Kreml nennt die russische Invasion nicht Krieg, sondern Spezialoperation. Peskow sagte auch, dass ihm nicht bekannt sei, dass sich die Haltung von Präsident Wladimir Putin gegenüber Verteidigungsminister Sergej Schoigu geändert habe.

Als Chef der russischen Privatarmee Wagner hatte Prigoschin Minister Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow Unfähigkeit vorgeworfen und die beiden für die vielen Niederlagen in dem Krieg verantwortlich gemacht. Er sagte immer wieder, dass der Krieg mit dem Minister und Gerassimow nicht zu gewinnen sei. Prigoschin beklagte auch Korruption, Bürokratie, Betrug und Diebstahl in den russischen Streitkräften unter der Führung der beiden. Prigoschin hatte im Zuge seiner Auflehnung gefordert, dass Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow an ihn übergeben würden.

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Personelle Veränderungen im russischen Verteidigungsministerium seien laut Peskow nicht Teil der Vereinbarung zur Beendigung des bewaffneten Aufstands gewesen. Diese stünden alleine in der Macht des russischen Präsidenten und Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Wladimir Putin. "Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass diese Themen diskutiert wurden", sagt Peskow.

In dem Konflikt hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko nach eigenen Angaben Prigoschin dazu gebracht, seinen bewaffneten Aufstand aufzugeben. Lukaschenko habe sich als Vermittler angeboten, weil er Prigoschin seit rund 20 Jahren persönlich kenne, sagte Peskow. Putin habe sich in einem Telefonat mit Lukaschenko dankbar gezeigt dafür, dass sein früherer Vertrauter Prigoschin in das Nachbarland gehen könne. Dadurch sei ein Blutvergießen verhindert worden. Es sei aber nicht klar, womit sich Prigoschin künftig beschäftigen werde, sagte Peskow. Der Geschäftsmann verdiente bisher Milliarden durch Aufträge des russischen Machtapparats.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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