Macron will Vorstoß wagen Putin hält sich Waffenruhe bei Olympischen Spielen offen
18.03.2024, 10:48 Uhr Artikel anhören
Als Gastgeber der Olympischen Spiele sieht sich der französische Präsident Macron in der Pflicht und will eine Botschaft des Friedens senden. Dazu wird er wohl Russland um eine Waffenruhe während der Wettkämpfe bitten. Die erste Reaktion von Wladimir Putin fällt verhalten aus.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich prinzipiell offen für den Vorschlag einer Waffenruhe während der Olympischen Sommerspiele in Paris gezeigt. Er habe aber von einem entsprechenden Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron noch nichts gehört, sagte er auf der Pressekonferenz nach seiner Wiederwahl. "Wir werden in jedem Fall immer von den Interessen Russlands und der Lage auf dem Schlachtfeld ausgehen", erklärte der Kremlchef.
Zuvor hatte Macron in einem Interview im ukrainischen Fernsehen bestätigt, dass Paris Moskau um eine Waffenruhe ersuchen werde während der Olympischen Spiele, die vom 26. Juli bis zum 11. August stattfinden. "Die Regel des Gastgeberlandes ist es, sich im Rhythmus der olympischen Bewegung zu entwickeln. Das ist eine Botschaft des Friedens", sagte Macron.
Russische Athleten dürfen an den Wettbewerben in Paris unter neutraler Flagge teilnehmen. In dem Zusammenhang erklärte Putin, dass internationale Funktionäre den Sinn der olympischen Bewegung durch solche Einschränkungen verzerrten.
Moskau will Frieden zu seinen Bedingungen
Die russische Führung hat in der Vergangenheit mehrfach behauptet, zu Friedensverhandlungen bereit zu sein. Allerdings will Putin, der vor mehr als zwei Jahren den Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine gestartet hat, einen Frieden zu seinen Bedingungen.
Unter anderem soll Kiew große Gebiete an Moskau abtreten, auf einen Beitritt zur NATO und auch auf eine eigene schlagkräftige Armee verzichten. Der Kremlchef schloss während der Pressekonferenz auch weitere Eroberungen, beispielsweise im Gebiet Charkiw, nicht aus.
Die Ukraine hält Moskaus Friedensbedingungen für inakzeptabel und fordert einen kompletten Abzug der Kreml-Truppen vom gesamten Territorium - also auch der Halbsinsel Krim.
Quelle: ntv.de, rog/dpa