Politik

Alles im Reinen mit Lukaschenko? Putin nach langer Zeit wieder in Minsk

Die Bande wirken eng, doch hatte der belarussische Staatschef Lukaschenko bereits wiederholt erklärt, er plane keine Entsendung von Soldaten in die Ukraine.

Die Bande wirken eng, doch hatte der belarussische Staatschef Lukaschenko bereits wiederholt erklärt, er plane keine Entsendung von Soldaten in die Ukraine.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Belarus ist in Putins Krieg gegen die Ukraine von hohem strategischem Wert. Nun reist der russische Präsident erstmals seit drei Jahren in das Land von Machthaber Lukaschenko. Aus Minsk gibt es dann auch gleich eine Botschaft gen Europa.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat Kremlchef Wladimir Putin am Flughafen in Minsk auf einem roten Teppich mit Gebäck und Salz empfangen. Das zeigen Bilder des regierungsnahen belarussischen Telegram-Kanals Pool Perwogo. Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken sind enge Verbündete, wobei Lukaschenkos Regierung nach den vom Westen verhängten Sanktionen politisch, wirtschaftlich und militärisch völlig abhängig von Moskau ist.

Bei ihrem Treffen wollen die beiden Staatschefs nach Kreml-Angaben über die "strategische Partnerschaft" ihrer Länder beraten. Es ist Putins erster Besuch in Belarus seit drei Jahren. Er erfolgte am Tag der Ankündigung der russischen Armee, dort "taktische" Militärmanöver abzuhalten. Schon vor ihrem Präsident Putin waren Russlands Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu zu Gesprächen ins verbündete Nachbarland Belarus geflogen.

Lukaschenko erklärte hinsichtlich Putins Empfang, Minsk und Moskau blieben offen für einen Dialog mit anderen europäischen Staaten. "Ich hoffe, dass sie dort in Kürze die Stimme der Vernunft hören und wir zu einer konstruktiven Erörterung der Fragen gemeinsamer Sicherheit und der künftigen Weltordnung übergehen", sagte er.

Kremlsprecher widerspricht Ukrainern

Die ukrainische Regierung hatte zuletzt die Befürchtung geäußert, dass es in den ersten Monaten 2023 eine russische Offensive auf Kiew geben könnte, die von belarussischem Gebiet aus gestartet würde. Also aus dem Norden. Auch äußerte die Ukraine gar immer wieder Sorge, dass Belarus mit eigenen Truppen in den Konflikt eingreifen könnte.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, Putin sei nicht nach Belarus gereist, um Minsk von einer direkten Beteiligung am Ukraine-Konflikt zu überzeugen. Solche Vermutungen seien "dumm" und "unbegründet", sagte Peskow.

Belarus hatte im Oktober die Aufstellung eines gemeinsamen Militärverbundes mit Russland bekanntgegeben. Dafür sollen tausende russische Soldaten in Belarus stationiert werden. Staatschef Lukaschenko hatte allerdings wiederholt erklärt, er plane keine Entsendung von Soldaten in die Ukraine. Der Kreml-Verbündete Lukaschenko ist seit 1994 in Belarus an der Macht.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP

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