"Der Feind hat keinen Erfolg" Putin redet ukrainische Gegenoffensive klein
16.07.2023, 15:41 Uhr Artikel anhören
Im Juni hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Armeestellungen an der südlichen Frontlinie besucht.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Während die Ukraine sich weiter heftig um die Lieferung westlicher Kampfjets und anderer Waffensysteme bemüht, bewertet Russlands Präsident Putin die Lage seiner Truppen bei den Gefechten im Nachbarland positiv. Ukrainische Durchbruchversuche seien "während des gesamten Zeitraums der Offensive" gescheitert.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die im Juni begonnene ukrainische Gegenoffensive als erfolglos bezeichnet. Alle "Versuche des Feindes", die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, seien "während des gesamten Zeitraums der Offensive" erfolglos geblieben, sagte Putin dem Fernsehsender Rossija-1. "Der Feind hat keinen Erfolg gehabt." Die Lage an der Front sei für die russischen Streitkräfte "positiv".
Die russischen Truppen verhielten sich "heldenhaft", sagte Putin weiter. "Unerwartet für den Gegner" gingen "sie in einigen Sektoren sogar in die Offensive und erobern vorteilhaftere Positionen". Am Freitag hatte der Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, eingeräumt, dass es bei der ukrainischen Gegenoffensive "nicht so schnell" vorangehe, wie erhofft.
Ukraine bleibt hartnäckig bei Waffenforderungen
Am Sonntag vermeldete der ukrainische Generalstab aus dem Süden des Landes Angriffe in Richtung der russisch besetzten Städte Melitopol und Berdjansk. Am Dienstag hatte Moskau seinerseits von einem russischen Durchbruch um eineinhalb Kilometer an einem Frontabschnitt bei Lyman in der ostukrainischen Region Donezk gesprochen.
Der ehemalige Box-Weltmeister Wladimir Klitschko appellierte jüngst an die Deutschen, bei der Unterstützung der Ukraine nicht nachzulassen, auch wenn Russlands Angriffskrieg noch lange andauern sollte. "Wir wissen nicht, wie lange es dauern wird. Bitte unterstützen Sie uns, bitte nicht schwach werden", sagte Klitschko in einem gemeinsamen Interview mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für mehrere Springer-Medien.
Der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko widersprach in dem Interview nachdrücklich der von Politikern aus NATO-Staaten geäußerten Auffassung, die Ukraine habe für die Gegenoffensive alles bekommen, was sie benötige: "Das stimmt nicht. Wir haben nicht alles bekommen, was wir brauchen", so Klitschko. Sein Land benötige schnell Kampfjets und Hubschrauber, um sich gegen Kamikaze-Drohnen und Raketen zu schützen, aber auch an der Front.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP