Politik

Diverse Forderungen gestellt Putin wollte Selenskyj wohl durch Vertrauten ersetzen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Medwedtschuk sollte wohl im Auftrag Putins in der Ukraine regieren.

Medwedtschuk sollte wohl im Auftrag Putins in der Ukraine regieren.

(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP)

Fast drei Jahre läuft der Krieg in der Ukraine schon. Damit hat Putin offenbar nicht gerechnet. Kurz nach Beginn der Kämpfe schickt er Gesandte, die Selenskyj zum Abtreten bringen sollen. Doch der Staatschef geht nicht darauf ein und erzählt jetzt die Geschichte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Einblicke in die Gespräche mit Moskau zu Beginn des russischen Angriffskrieges im Frühjahr 2022 gegeben. Kremlchef Wladimir Putin habe damals seinen Vertrauten, den prorussischen ukrainischen Politiker Viktor Medwedtschuk, als neuen Staatschef in Kiew einsetzen wollen. Selenskyj berichtete vor Journalisten beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, dass im März 2022 Ukrainer als angebliche Abgesandte Putins zu ihm gekommen seien: "Sie sagten, dass ich abtreten soll, dass sie mich durch den prorussischen Medwedtschuk ersetzen, dass ich nicht mehr Präsident bin."

Nach Angaben Selenskyjs verlangte Moskau außerdem die Kontrolle über den Donbass, Änderungen an der ukrainischen Verfassung, die Anerkennung von Russisch als eine Amtssprache. Militärisch sollte die Ukraine ihre Armee verkleinern, alle Waffen mit einer Reichweite von mehr als 20 Kilometern abgeben sowie auf einen NATO-Betritt verzichten.

Der prorussische Oppositionspolitiker Medwedtschuk entkam zu Kriegsbeginn im Februar 2022 aus dem Hausarrest in Kiew. Im April wurde er festgenommen. Im September tauschte ihn Moskau gegen 200 ukrainische Kriegsgefangene aus.

Die Angaben Selenskyjs waren nicht unmittelbar überprüfbar. Sie passen aber zu dem, was über die damaligen ukrainisch-russischen Gespräche zuerst in Belarus, später in der Türkei bekannt ist. Moskau beharrt bis heute darauf, dass es in Istanbul ein fertiges Abkommen gab. Die Ukraine habe auf westlichen Druck nicht unterschrieben.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen