Politik

Kremlchef droht mit Raketen Putin zeigt sich offen für Friedensgespräche in der Slowakei

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Russlands Präsident Putin gibt an, offen für Friedensverhandlungen mit der Regierung in Kiew zu sein. Als Ort der Gespräche könne er sich die Slowakei vorstellen. Der Kremlchef betont, man werde alle Ziele in der Ukraine erreichen.

Russland ist nach Angaben von Präsident Wladimir Putin offen für die Slowakei als Verhandlungsort für Friedensgespräche mit der Ukraine. Der slowakische Regierungschef Robert Fico habe gesagt, dass sein Land im Falle von Friedensverhandlungen gerne als Plattform zur Verfügung stehe, sagte Putin vor Journalisten.

Er halte die Lösung für "akzeptabel", sagte der russische Präsident: "Wir sind nicht dagegen, wenn es dazu kommt. Und warum nicht? Weil die Slowakei eine so neutrale Position einnimmt." Fico ist einer der wenigen Staatenlenker in Europa, die weiterhin Nähe zum Kreml pflegen. Er ist ein entschiedener Gegner der Unterstützung der Europäischen Union für die Ukraine. Kurz vor Weihnachten hatte Fico Putin in Russland einen Besuch abgestattet. Die anderen westlichen Länder haben sich hingegen hinter der Ukraine versammelt.

Putin bekräftigte, Russland sei offen für Gespräche mit Kiew, werde aber dennoch seine Ziele in der Ukraine durchsetzen. Auch könne Russland seine neue ballistische Mittelstreckenrakete mit Hyperschallantrieb "Oreschnik" erneut einsetzen. "Wir schließen nicht aus, dass wir sie sowohl heute als auch morgen einsetzen können, wenn es nötig ist", sagte Putin. Falls nötig, könne Russland auch stärkere Mittelstreckenwaffen einsetzen.

Wenige Wochen vor der Rückkehr von Donald Trump ins Amt des US-Präsidenten wird die Möglichkeit von Friedensverhandlungen zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine immer häufiger diskutiert. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den Frieden in der Ukraine nach seiner Amtsübernahme "binnen 24 Stunden" wiederherzustellen. Die Ungewissheit darüber, wie er dies erreichen will, löste in der Ukraine Besorgnis aus. Kiew befürchtet, dass es zu einer für das Land ungünstigen Vereinbarung gezwungen werden könnte.

Fico, der seit Herbst 2023 wieder die Geschicke des EU- und NATO-Mitglieds Slowakei lenkt, lehnt Militärhilfen für die Ukraine ab und plädiert für Friedensgespräche. Er wirft Kiew außerdem vor, die Versorgung seines Landes mit russischem Gas zu gefährden, von dem es stark abhängig ist. Die Ukraine hatte im Sommer bekannt gegeben, dass sie den bis Ende des Jahres laufenden Vertrag mit Russland über die Durchleitung russischen Gases durch ihr Pipelinenetz nach Europa nicht verlängert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Slowakei, die an die Ukraine grenzt, wiederholt für ihren freundlichen Ton gegenüber Russland kritisiert.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/rts

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