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Nachbarschaftshilfe in Berlin? RAF-Terrorist Garweg kümmerte sich offenbar um ältere Frau

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Die Sicherheitskräfte warnen eindringlich vor ihm:  der gesuchte Terrorist Garweg.

Die Sicherheitskräfte warnen eindringlich vor ihm: der gesuchte Terrorist Garweg.

(Foto: picture alliance/dpa)

Jahrzehntelang taucht der ehemalige RAF-Terrorist Garweg unter. In Berlin soll er dabei öfter eine ältere Frau besucht haben. Einem Medienbericht zufolge kaufte er offenbar für sie ein und hatte auch kurzzeitig einen Schlüssel für ihre Wohnung.

Der gesuchte RAF-Terrorist Burkhard Garweg soll sich um eine ältere Frau gekümmert haben. Das berichteten ihre Nachbarn gegenüber dem "Spiegel". Auch die Ermittler gehen nach Informationen des Magazins davon aus, dass Garweg die Frau immer wieder in ihrer Wohnung in Berlin-Friedrichshain besucht hat.

Dort soll sich der 55-jährige Garweg unter dem Decknamen Martin vorgestellt haben. Für die Frau sei er einkaufen gegangen, berichten ihre Nachbarn. Ob er Geld dafür bekommen hat, ist unklar. Garweg habe auch kurzzeitig einen Schlüssel für die Wohnung gehabt, als die Frau im Krankenhaus gelegen habe. Erkannt habe ihn im Haus zunächst niemand, erst im Nachhinein, nachdem die Polizei Fahndungsfotos öffentlich gemacht hatte.

Am Montagmorgen hatte sich die Polizei im Zuge der RAF-Fahndung Zugriff zur Wohnung der Frau verschafft, jedoch keine verdächtige Person angetroffen. Die Razzia gehört zu einer ganzen Reihe an Durchsuchungen, die seit dem Wochenende in Berlin stattgefunden haben, nachdem die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette in ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg gefasst worden war.

Staatsanwaltschaft befürchtet Kurzschlusshandlung

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Die ebenfalls gesuchten Terroristen Garweg und Ernst-Volker Staub sind weiterhin auf der Flucht. Die Polizei fahndet nach ihnen wegen versuchten Mordes und schweren Raubüberfällen. Dabei konzentriert sich die Suche vor allem auf Garweg: Die Ermittler hätten ihm sein Heim weggenommen, er sei höchstwahrscheinlich ohne Logistik unterwegs - und "richtig auf der Flucht", was belastend sein könnte, warnte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden. Seine größte Sorge sei daher eine Kurzschlusshandlung. Er appellierte an Garweg, sich zu stellen, um eine mögliche Eskalation zu vermeiden.

Garweg soll zeitweise in dem Bauwagen auf dem Gelände in Berlin-Friedrichshain gelebt haben. Der Wagen wurde für weitere Untersuchungen abtransportiert. Damit sei sein Umfeld weg, der Druck auf ihn steige, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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