Politik

Gespräche über Jemen Ramadan-Waffenruhe sorgt für Hoffnung

Tödliche Sprengstoffanschläge und andere Gewalt erschüttern Jemen seit Jahren.

Tödliche Sprengstoffanschläge und andere Gewalt erschüttern Jemen seit Jahren.

(Foto: dpa)

Die Huthi-Rebellen sind nicht dabei, doch der Start von Gesprächen über die Situation im Jemen und eine Waffenruhe sorgen zumindest etwas für positive Signale. Die Menschen im Land leiden seit Jahren unter den kriegerischen Auseinandersetzungen. Sie brauchen schnelle Hilfe, mahnen NGOs.

Nach dem Beginn einer Waffenruhe im Jemen ist in dem Bürgerkriegsland Hoffnung auf ein zumindest vorübergehendes Ende der Gewalt aufgekeimt. Ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis kündigte an, von heute an seine Operationen gegen Jemens Huthi-Rebellen vorläufig einzustellen. Gleichzeitig begannen in der saudischen Hauptstadt Riad innerjemenitische Gespräche über ein Ende des Konflikts, zu denen der Golf-Kooperationsrat (GCC) eingeladen hatte. Die Huthi-Rebellen blieben dem Treffen jedoch fern, weil sie Gespräche in Saudi-Arabien ablehnen.

Das saudische Bündnis erklärte, es wolle mit der Waffenruhe "günstige Verhältnisse für erfolgreiche Gespräche und ein förderliches Umfeld für den heiligen Monat Ramadan erreichen, um Frieden zu schaffen", wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA meldete. Zuvor hatten die UN zu einer Waffenruhe während des muslimischen Fastenmonats Ramadan aufgerufen, der Ende dieser Woche beginnt.

Die Huthi-Rebellen hatten am Wochenende eine dreitägige Waffenruhe ausgerufen und einen "dauerhaften" Waffenstillstand angeboten. "Wir sind bereit, diese Erklärung (des dreitägigen Waffenstillstands) in eine endgültige und dauerhafte Verpflichtung umzuwandeln", sagte Rebellenführer Mahdi al-Maschat. Saudi-Arabien müsse dafür "die Belagerung beenden und seine Angriffe auf den Jemen ein für alle Mal einstellen".

Die Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemen überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa. Saudi-Arabien führt seit 2015 mit anderen Ländern auf der Seite der international anerkannten Regierung einen Militäreinsatz gegen die Huthis. Das sunnitische Königreich sieht in ihnen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.

Hilfsorganisationen verlangen schnelle Lösung

Die UN lobten die Ankündigungen einer Waffenruhe. Es gebe die Hoffnung, dass dadurch eine Dynamik entstehe, die zu einem Ende aller Gewalt führe. Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, sprach zum Auftakt der Gespräche in Riad von einem Schritt in die richtige Richtung. GCC-Generalsekretär Najif al-Hadschraf erklärte, es gebe bei dem Treffen eine "historische Verantwortung". Die Beratungen sollen bis Donnerstag nächster Woche dauern.

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Alle bisherigen diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Konflikts in dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel sind jedoch gescheitert. Ohne Teilnahme der Huthis sind die Hoffnungen auch diesmal gering. Hilfsorganisation mahnen jedoch angesichts der dramatischen humanitären Lage eine schnelle Lösung an. Die UN warnen, die ohnehin schwere Hungerkrise im Jemen könne sich weiter verschlimmern.

Am Freitag hatten die Huthi-Rebellen Raketen auf Saudi-Arabien abgefeuert, die zu einem Brand in einer Ölanlage nahe einer Formel-1-Rennstrecke in Dschidda führten. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition reagierte mit Gegenangriffen auf Huthi-Hochburgen.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP

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