Ben-Gvir will keinen Hamas-Deal Rechtsextremer israelischer Minister droht mit Sturz der Regierung
09.10.2025, 21:42 Uhr Artikel anhören
Itamar Ben-Gvir ist bekannt für radikale Positionen.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
Das israelische Kabinett kommt zusammen, um über die bereits unterzeichnete Vereinbarung mit der Hamas zu beraten. Zwei Minister machen vorher deutlich, dass sie trotz möglicher Freilassung der Geiseln gegen den Deal sind.
Der rechtsextreme israelische Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, hat mit dem Sturz der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gedroht. Sollte die radikal-islamische Hamas am Ende nicht zerschlagen werden, werde seine Partei Jüdische Stärke die Regierung zerschlagen, erklärte Ben-Gvir. Die Äußerung erfolgt vor einer Kabinettssitzung, in der über den US-Plan für eine Feuerpause im Gazastreifen beraten werden soll.
Ben Gvir lehnt die Vereinbarung mit der radikalislamischen Hamas über die erste Phase des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump ab. Bei X begrüßte Ben Gvir zwar die geplante Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen. "Dennoch ist es absolut unzulässig, die Frage des Preises dafür beiseite zu lassen: die Freilassung von tausenden Terroristen, einschließlich 250 Mörder, die aus Gefängnissen freigelassen werden sollen." Er fügte hinzu: "Das ist ein unerträglich hoher Preis."
Ben Gvir erklärte mit Blick auf die Abstimmung im israelischen Kabinett über die erzielte Vereinbarung mit der Hamas: "Ich kann nicht für eine Vereinbarung stimmen, die diese mörderischen Terroristen freilässt, und wir werden uns in der Regierung widersetzen."
Auch Finanzminister ist gegen Deal
Auch der rechtsextreme israelische Minister Bezalel Smotrich hat sich deutlich gegen die Übereinkunft zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgesprochen. Er und seine Partei würden dem Deal nicht zustimmen, schrieb Smotrich auf X. Der Finanzminister äußerte zwar "große Freude" über die bevorstehende Rückkehr der Geiseln, sprach jedoch zugleich von "großer Sorge" über die Freilassung palästinensischer Häftlinge.
Er beschrieb eine "ungeheure Angst" vor den Folgen einer "Entleerung der Gefängnisse und der Freilassung der nächsten Generation terroristischer Führungspersönlichkeiten, die alles tun werden, um hier weiterhin Ströme jüdischen Blutes zu vergießen". Aus diesem Grund könne er sich den kurzsichtigen Feiern nach der Einigung bei den Gesprächen nicht anschließen.
Quelle: ntv.de, rog/AFP/rts/dpa