Politik

Zug- und Flugverspätungen Reisende sollen leichter entschädigt werden

Reisende, die von Verspätungen betroffen sind, sollen künftig einfacher eine Entschädigung erhalten.

Reisende, die von Verspätungen betroffen sind, sollen künftig einfacher eine Entschädigung erhalten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Flug- und Zugtickets lassen sich bequem per App buchen. Fordert man aber eine Entschädigung, weil man verspätet das Ziel erreicht, geht das nur schriftlich mit komplizierten Formularen. Damit soll nun Schluss sein, fordert der Bundesrat.

Fluggäste und Bahnkunden sollen bei Zug- und Flugverspätungen leichter finanzielle Entschädigungen erhalten - dafür macht sich der Bundesrat stark. Eine Mehrheit der Länderkammer stimmte für einen entsprechenden Antrag des Saarlandes. Damit wird die Bundesregierung aufgefordert, neue gesetzliche Maßnahmen zu prüfen, "etwa hinsichtlich der Automatisierung des Entschädigungsverfahrens".

Es sei nicht einzusehen, dass Flüge und Züge per App gebucht werden können, die Entschädigung dann aber schriftlich auf komplizierten Formularen beantragt werden müsse, heißt es in dem Antrag. Dies käme einem verwaltungstechnischen Abwehrreflex gleich. Wenn eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen keine Wirkung erziele, müssten sie notfalls per Gesetz zu einem antragslosen und automatisierten Entschädigungsverfahren verpflichtet werden.

Allein im Luftverkehr seien von Januar bis September 2018 wegen Verspätungen bei 824 Beschwerden von Passagieren Ermittlungen eingeleitet worden. Es müsse zu verbindlichen und überprüfbaren Verbesserungen bei der Durchsetzung von Entschädigungen kommen. "Wer Flug- oder Bahntickets bucht und dann sprichwörtlich am Gate oder Bahnsteig stehengelassen wird, darf am Ende nicht länger der Dumme sein und seinen finanziellen Ansprüchen hinterherlaufen müssen", sagte Saarlands Umwelt- und Verbraucherminister Reinhold Jost, derzeit Vorsitzender der Verbraucherschutzministerkonferenz.

Die Verbraucher sollten künftig bei Verspätung oder Ausfall von Flug oder Bahn eine automatische Entschädigung bekommen - "ohne Formulardschungel, ohne wochenlanges Warten oder Ärger mit der Servicehotline", so der SPD-Politiker. Das gehe technisch und müsse daher nun zügig angegangen werden.

Quelle: ntv.de, jpe/fzö/dpa

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