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"Robuster" Arbeitsmarkt Rentenpräsidentin erwartet stabile Beiträge

Die Deutsche Rentenversicherung spürt den starken Arbeitsmarkt an gut gefüllten Kassen.

Die Deutsche Rentenversicherung spürt den starken Arbeitsmarkt an gut gefüllten Kassen.

(Foto: picture alliance / Fotostand)

Die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine können dem deutschen Arbeitsmarkt wenig anhaben. Das hat deutliche Auswirkungen auf die Rentenkasse, was wiederum bei der Beitragsentwicklung für Entspannung sorgt.

Trotz der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs geht die Präsidentin der Deutsche Rentenversicherung, Gundula Roßbach, von einem stabilen Rentenbeitragssatz bis Ende 2024 aus. "Wir sind vor allem ein Spiegel des Arbeitsmarktes, und der ist unglaublich robust - trotz Corona-Pandemie und dem Krieg gegen die Ukraine", sagte Roßbach der "Rheinischen Post". Es gebe ein Rekordniveau bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.

"Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Rentenversicherung gerade ein Plus von sechs Prozent bei den Beiträgen in den ersten fünf Monaten des Jahres", sagte Roßbach. "Nach den Prognosen, auf die sich die Regierung und auch wir uns stützen, haben wir in den beiden nächsten Jahren einen konstanten Beitragssatz von 18,6 Prozent", fügte sie hinzu.

Im Juni war die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland um 103.000 auf 2,363 Millionen gestiegen. Der Anstieg erklärt sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aber vor allem damit, dass die aus der Ukraine geflüchteten Menschen nun in den Jobcentern erfasst werden und dadurch zum ersten Mal in der Arbeitsmarktstatistik sichtbar werden. Verglichen mit dem Juni des vergangenen Jahres ist die Arbeitslosenzahl sogar um 251.000 niedriger.

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Die Ampel-Koalition will das Rentenniveau über das Jahr 2025 hinaus bei 48 Prozent festschreiben. In der Debatte um eine Rentenreform sprach sich die Rentenpräsidentin für eine neue "Haltelinie" auch beim Beitragssatz ab 2025 aus. "Wenn es für das Rentenniveau eine Haltelinie gibt, sollte man auch über eine Haltelinie für den Beitragssatz nachdenken. Das ist ja für die Jahre bis 2025 auch der Fall", betonte Roßbach.

Zuletzt hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass für immer mehr Rentenleistungen Einkommensteuer fällig wird. Im vergangenen Jahr zählten demnach knapp 65 Prozent der gesetzlichen, privaten oder betrieblichen Renten zu den steuerpflichtigen Einkünften - insgesamt im Umfang von 227 Milliarden Euro. Der Anteil stieg damit seit 2015 um 9,7 Prozentpunkte. Im Jahr 2021 erhielten 21,9 Millionen Menschen Leistungen in Höhe von rund 350 Milliarden Euro aus gesetzlicher, privater oder betrieblicher Rente.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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