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Alarmbotschaften in Grenzregion Rumänien vermutet russische Drohnen im eigenen Luftraum

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Mit bangem Blick schaut Rumänien immer wieder auf die ukrainische Hafenstadt Ismajil, die bereits mehrfach mit russischen Drohnen attackiert wurde.

Mit bangem Blick schaut Rumänien immer wieder auf die ukrainische Hafenstadt Ismajil, die bereits mehrfach mit russischen Drohnen attackiert wurde.

(Foto: REUTERS)

In zwei rumänischen Grenzstädten schrillt der Alarm. Bewohner sollen geschützte Räume aufsuchen. Behörden vermuten, dass russische Drohnen, die die Ukraine attackieren sollten, die Grenze zum NATO-Land überflogen haben. Belege gibt es bisher nicht.

Das NATO-Mitglied Rumänien hat eine mögliche Verletzung seines Luftraums bei nächtlichen russischen Drohnenangriffen auf die Ukraine gemeldet. Die Radarüberwachung habe einen "möglichen unerlaubten Eintritt in den nationalen Luftraum" angezeigt, erklärte das rumänische Verteidigungsministerium. Demnach wurden an Bewohner der Städte Tulcea und Galati nahe der Grenze zur Ukraine Alarmbotschaften gesendet, die sie zum Aufsuchen geschützter Räume aufforderten.

Seit dem Ausstieg Russlands aus dem Getreide-Abkommen mit der Ukraine hat Moskau die Angriffe auf die südukrainischen Regionen Odessa und Mykolajiw und die dortige Export-Infrastruktur intensiviert. Die rumänischen Städte Galati und Tulcea liegen an beziehungsweise nahe der Donau in der Grenzregion zur Ukraine. Die ukrainische Stadt Reni liegt knapp 18 Kilometer vom rumänischen Galati entfernt. Tulcea wiederum ist etwa 21 Kilometer von der ukrainischen Stadt Ismajil entfernt.

Während der letzten Wochen sind Reste russischer Kampfdrohnen vom Typ Shahed an drei Stellen in Rumänien aufgeschlagen. Zwei davon stürzten beim Donau-Dorf Plauru ab, das in weniger als 500 Meter Entfernung unmittelbar gegenüber vom ukrainischen Hafen Ismajil liegt. Ismajil wurde immer wieder von Russland angegriffen. Die dritte Stelle lag etwas weiter landeinwärts, nahe am Donaudelta-Ort Nufaru.

Rumänien baut Bunker in Grenzregion

Das rumänische Verteidigungsministerium erklärte, in der Nacht seien "Gruppen von Drohnen" auf dem Weg in die Ukraine nahe der rumänischen Grenze entdeckt worden. Bisher schienen keine Gegenstände auf rumänisches Territorium gefallen zu sein, die Suche werde am Samstag fortgesetzt. Der Alarm für Tulcea und Galati wurde in der Nacht nach zwei Stunden wieder aufgehoben.

Anfang September hatte Rumänien mit dem Bau von Luftschutzbunkern an der Grenze zur Ukraine begonnen, nachdem Trümmerteile einer Drohne auf seinem Staatsgebiet gefunden worden waren. Seit der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 hat sich die NATO über eine mögliche Ausweitung des Krieges auf ihre Mitgliedstaaten beunruhigt gezeigt.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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