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Über 100 Tote in wenigen Tagen Russen attackieren wieder zahlreiche ukrainische Städte

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Einer von zahllosen Angriffen: Rettungskräfte stehen fassungslos vor den Trümmern eines Hauses bei Pokrow nach einem russischen Luftangriff in der ersten Januarwoche.

Einer von zahllosen Angriffen: Rettungskräfte stehen fassungslos vor den Trümmern eines Hauses bei Pokrow nach einem russischen Luftangriff in der ersten Januarwoche.

(Foto: via REUTERS)

Allein in den vergangenen Tagen sterben weit mehr als 100 Menschen durch russische Luftangriffe. Auch in dieser Nacht greifen Putins Truppen an und zielen auf Zivilisten und Infrastruktur. Ob in Charkiw, Saporischschja oder Dnipro - überall wird von Explosionen berichtet. Und es gibt wieder Tote.

Nach schweren russischen Luftangriffen auf die Ukraine am Morgen werden aus verschiedenen Landesteilen Schäden sowie Tote und Verletzte gemeldet. In Dnipro soll es einen Toten und 25 Verletzte geben, meldet "Kyiv Independent". In der Region Chmelnyzkyj wurden nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet. Zudem sei kritische Infrastruktur getroffen worden, verlautet von örtlichen Behörden.

In der südukrainischen Großstadt Saporischschja sei ein Wohnhaus beschädigt worden, teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Jurij Malaschko, mit. Bislang sei bekannt, dass vier Menschen verletzt worden seien. Bei dem Angriff mit Marschflugkörpern und ballistischen Raketen habe es in der Stadt insgesamt fünf große Explosionen gegeben.

In der Stadt Nowomoskowsk im Gebiet Dnipropetrowsk seien 24 Menschen, darunter fünf Kinder, verletzt worden, meldete der öffentliche Rundfunk Suspilne. Aus der Großstadt Charkiw im Osten wurden vier Treffer gemeldet. Es seien vor allem Industriebetriebe angegriffen worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow mit. Er sprach auf Telegram von einer Verletzten. Feuerwehrleute löschten die entstandenen Brände.

In der Kleinstadt Smijiw im Gebiet Charkiw mussten mehrere Menschen aus den Trümmern eines Hauses geborgen werden. Auch aus den Städten Kriwyj Rih und Chmelnyzkyj wurde von Explosionen berichtet.

Die russischen Streitkräfte flogen in den Morgenstunden zum dritten Mal in wenigen Tagen einen großen kombinierten Angriff. Dabei wurden nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe Marschflugkörper, ballistische Raketen, Hyperschallraketen vom Typ Kinschal sowie Drohnen eingesetzt. Im ganzen Land herrschte Luftalarm.

Kiew: Russland feuert mehr als 50 Raketen ab

In der Nacht habe die russische Armee mehr als 50 Raketen abgefeuert, teilte das ukrainische Militär in sozialen Netzwerken mit. Von den 51 von Moskau abgefeuerten Raketen seien 18 durch die ukrainische Luftabwehr abgeschossen worden. Auch acht Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion wurden demnach abgewehrt.

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"Nicht alle feindlichen Raketen, die nicht abgeschossen wurden, haben ihr Ziel erreicht", erklärte die ukrainische Armee weiter. Russland habe bei seinen Angriffen "wichtige Infrastrukturen" sowie Industrie- und Militärgebäude ins Visier genommen.

Seit dem 29. Dezember starben laut der UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Denise Brown, rund 120 Menschen durch russische Angriffe auf ukrainische Städte. Es gebe zudem fast 500 Verletzte und viel Zerstörung. "Hinter jeder dieser Zahlen steht eine Geschichte von unglaublichem Leid", sagt Brown nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform. Allein bei einem Angriff in der Region Donezk mit S-300-Raketen habe es elf Tote gegeben, davon fünf Kinder.

Quelle: ntv.de, ghö/rog/dpa/AFP

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