Janukowitsch-Freund getroffen? Russen beschießen Odessa - viele Tote und Verletzte
30.04.2024, 10:40 Uhr Artikel anhören
Ein Gebäude der Rechtsakademie von Odessa brennt nach dem jüngsten russischen Raketenangriff.
(Foto: dpa)
Wieder einmal beschießen die russischen Truppen massiv die ukrainische Hafenstadt Odessa. Mehrere Menschen sterben, ein schlossähnliches Verwaltungsgebäude steht in Flammen. Bei einem der vielen Verletzten könnte es sich um einen Verbündeten des geschassten Ex-Präsidenten Janukowitsch handeln.
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Hafenstadt Odessa in der Südukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montag mindestens fünf Menschen getötet und 32 Menschen verletzt worden. Unter ihnen sind laut dem Gouverneur Oleh Kiper auch zwei Kinder und eine schwangere Frau. Mehrere Verletzte schweben demnach in Lebensgefahr, unter ihnen ein vierjähriges Kind. 23 Menschen befinden sich laut Kyiv Independent noch im Krankenhaus.
Der Angriff beschädigte laut dem Gouverneur Wohngebäude und zivile Infrastruktur in Odessa. Auch ein an der Küste gelegenes Verwaltungsgebäude, das für seine schlossähnliche Architektur bekannt ist, brannte. Dem ukrainischen Militär zufolge hatte Russland mit einer ballistischen Rakete des Typs Iskander-M mit einem Streusprengkopf die Stadt beschossen.
Wie der Rundfunksender Suspilne schreibt, wurde auch der Leiter der privaten Rechtsakademie verletzt, der prominente ehemalige Parlamentsabgeordnete Serhij Kiwalow. Er war, wie "Kyiv Independent" schreibt, ein Verbündeter des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, der nach der Euro-Maidan-Revolution 2014 gestürzt wurde. Kiwalow war auch Leiter der Zentralen Wahlkommission; von Präsident Wladimir Putin wurde er 2014 mit der Puschkin-Medaille ausgezeichnet.
Über den Hafen von Odessa am Schwarzen Meer wird ein Großteil der wirtschaftlich bedeutsamen ukrainischen Getreideexporte abgewickelt. Russland greift die Stadt und ihren Hafen immer wieder mit Raketen und Drohnen an.
Bei einem russischen Luftangriff auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw kamen lokalen Behördenangaben zufolge mindestens zwei Menschen ums Leben. Sechs weitere seien verletzt worden, schreibt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synegubow, auf Telegram. Demnach hat Russland bei der Attacke präzisionsgelenkte Waffen eingesetzt und ein Wohngebäude in der Regionalhauptstadt getroffen.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP/rts