Politik

Söldner in Syrien getötet Russische Kämpfer sterben bei Luftangriffen

Deir Essor ist seit Jahren Ziel sowohl amerikanischer, als auch syrischer und russischer Luftangriffe.

Deir Essor ist seit Jahren Ziel sowohl amerikanischer, als auch syrischer und russischer Luftangriffe.

(Foto: AP)

Laut russischer Regierung sind keine russischen Soldaten vor Ort, als die US-geführte Anti-IS-Koalition Luftangriffe auf syrische Milizen fliegt. Dennoch sterben russische Bürger in Deir Essor. Offenbar kämpften sie auf eigene Faust als Söldner in dem Konflikt.

Bei Luftangriffen der US-geführten Militärkoalition in Syrien vergangene Woche sind entgegen offiziellen Angaben aus Moskau offenbar doch russische Kämpfer getötet worden. Zwei nationalistische russische Gruppen gaben den Tod zweier Männer bekannt, die sich offenbar als Söldner in der umkämpften ostsyrischen Provinz Deir Essor aufhielten.

Das russische Verteidigungsministerium hatte erklärt, während der Angriffe seien keine russischen Soldaten vor Ort gewesen. Allerdings kämpfen viele Russen in Syrien als Söldner für private Militärfirmen.

Bei einem der Getöteten handelte es sich um ein Mitglied der paramilitärischen Gruppierung der Kosaken, wie die Baltische Kosaken-Union in Kaliningrad mitteilte. Er sei in einem "ungleichen Kampf" in der Provinz Deir Essor getötet worden. Ein Kosaken-Anführer sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Getötete sei ein 52-jähriger Pionier gewesen, der seit Ende vergangenen Jahres als Freiwilliger in Syrien gewesen sei.

Opposition fordert "Erklärung"

Der andere Todesfall wurde im sozialen Netzwerk "VK" von der nationalistischen Gruppierung Anderes Russland bekanntgegeben. Der Mann sei am 7. Februar in einem Gefecht nahe der syrischen Stadt Chscham getötet worden. Laut dem auf die Beobachtung sozialer Netzwerke spezialisierten Conflict Intelligence Team wurden am 7. Februar zudem drei weitere Russen in Deir Essor getötet.

Der liberale russische Präsidentschaftskandidat Grigori Jawlinski forderte Präsident Wladimir Putin am Montag auf, öffentlich einzuräumen, dass Landsleute im Kampf in Syrien getötet wurden. Putin müsse "erklären, warum russische Bürger an Bodeneinsätzen" in Syrien teilnähmen, obwohl Moskau den Abzug der russischen Truppen aus dem Land verkündet hat.

Russlands Streitkräfte kämpfen seit 2015 in Syrien an der Seite der Truppen von Machthaber Baschar al-Assad. Mit Hilfe der russischen Luftangriffe konnten die Regierungstruppen große Gebiete von Oppositionskräften und Dschihadisten zurückgewinnen. Im Dezember bezeichnete der Kreml die Intervention als Erfolg und kündigte den Teilabzug der russischen Truppen aus Syrien an.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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