US-Ministerium prüft Berichte Russische Militärzüge beunruhigen Pentagon
02.11.2021, 08:41 Uhr
Pentagon-Sprecher John Kirby zeigt sich beunruhigt.
(Foto: AP)
Videos zeigen Militärzüge und mit Panzern und Raketen beladene Lkw-Konvois im Südwesten Russlands. Sie erinnern an die Befürchtungen, dass es zu einem russischen Einmarsch in die Ukraine kommen könnte. Washington nimmt Kontakt zu Verbündeten auf. Die Ukraine weist neue Truppenbewegungen zurück.
Das US-Verteidigungsministerium geht Berichten über neuerliche russische Truppenbewegungen nahe der Grenze zur Ukraine nach. Das Pentagon verfolge die Entwicklungen in der Region aufmerksam, erklärte dessen Sprecher John Kirby. Laut der "Washington Post" sind US-Regierungsvertreter beunruhigt über Bewegungen russischer Militäreinheiten nach der Grenze zur Ukraine.
Im Internet verbreitete Videos zeigen Militärzüge und mit Panzern und Raketen beladene Lkw-Konvois im Südwesten Russlands. "Wir kennen öffentliche Berichte über ungewöhnliche russische Militäraktivitäten nahe der Ukraine", sagte Kirby dazu. Washington stehe zu dem Thema mit seinen Verbündeten und Partnern im Kontakt.
Die Ukraine dementierte die Berichte. Es sei "keine zusätzliche Stationierung" russischer Truppen nahe der Grenze beobachtet worden, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit. Die veröffentlichten Videos könnten "Gegenstand spezieller informationeller und psychologischer Aktionen" sein. Sie zeigten die geplante Truppenbewegung nach einer russischen Militärübung.
Kreml: Truppenbewegungen unsere Sache
Der Kreml erklärte, es sollte keine "Zeit verschwendet" werden für "minderwertige" Behauptungen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dementierte mutmaßliche Truppenbewegungen allerdings nicht explizit: "Die Bewegung unserer militärischen Ausrüstung und Einheiten ist ausschließlich unsere Sache." Russland habe zudem "nie jemanden bedroht". Er kritisierte zugleich "expansionistische und aggressive" Tendenzen rund um russisches Gebiet, "insbesondere durch die Nato".
Im März hatte Russland in einem massiven Truppenaufmarsch Tausende Soldaten, schwere Militärausrüstung, Marineschiffe und Luftwaffenflugzeuge nahe der ukrainischen Grenze und auf der von Russland annektierten Krim-Halbinsel zusammengezogen. Die massiven Truppenbewegungen nährten Befürchtungen, dass es zu einem russischen Einmarsch in die Ukraine kommen könnte. Nach Wochen erklärte Moskau das angebliche Manöver schließlich für beendet und zog seine Soldaten wieder ab.
Die ukrainische Armee kämpft seit 2014 gegen pro-russische Separatisten im Osten des Landes. Der Westen wirft Russland vor, die Separatisten zu unterstützen, was die Regierung in Moskau bestreitet. Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine sollen einen neuen Anlauf zur Beilegung des Konflikts starten. Darauf hatten sich nach Angaben der Bundesregierung vor Kurzem die Staats- und Regierungschefs aller vier Länder verständigt.
Quelle: ntv.de, chl/AFP/rts