Drohnenschwärme greifen an Russische Ölraffinerie und Treibstofflager stehen in Flammen
12.03.2024, 08:28 Uhr Artikel anhören
Ob in Nischni Nowgorod, Brjansk oder Orjol: Die Ukraine schießt zahlreiche Drohnen und Raketen ab. Dabei kommt es auch zu Bränden in verschiedenen Energieanlagen. In einem Werk wird die Arbeit wegen eines "Zwischenfalls" vorübergehend eingestellt. In Belgorod fliegt eine Drohne ins Rathaus.
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach russischen Angaben mindestens 25 Drohnen auf Ziele in Russland abgefeuert. Zudem habe die Ukraine mit sieben Raketen angegriffen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Drohnen seien über den Regionen Moskau, Leningrad, Belgorod, Kursk, Brjansk, Tula und Orjol abgeschossen worden. "Ein Versuch des Kiewer Regimes, einen Terroranschlag mit 25 Drohnen auf Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation durchzuführen, wurde gestoppt", teilte das Ministerium mit.
Nach den Angriffen kam es in mehreren Energieanlagen in Russland zu Bränden. So stand am frühen Morgen eine Raffinerie des russischen Ölkonzerns Lukoil in der russischen Region Nischni Nowgorod nach Angaben des Gouverneurs der Region nach einer Drohnenattacke in Flammen.
"Heute Morgen wurde das Industriegebiet Kstowo, ein Brennstoff- und Energiekomplex, von Drohnen angegriffen", schreibt Gleb Nikitin bei Telegram. Die Arbeit in dem Werk sei wegen eines "Zwischenfalls" vorübergehend eingestellt, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den Ölkonzern. Die Region Nischni Nowgorod liegt etwa 400 Kilometer östlich der russischen Hauptstadt.
Auch in der westrussischen Stadt Orjol wurde in der Nacht bei einem Drohnenangriff ein Treibstofflager in Brand gesetzt. "Ein Treibstoff- und Energiekomplex wurde angegriffen", erklärt Regionalgouverneur Andrej Klitschkow auf Telegram. Die Einsatzkräfte würden versuchen, den Brand einzudämmen. Verletzte gebe es nicht. Orjol liegt rund 160 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
Drohne erreicht auch Moskau
Auch diese wurde offenbar zumindest von einer Drohne erreicht. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete, dass Luftabwehreinheiten eine ukrainische Drohne abgeschossen hätten. Im betroffenen Stadtteil Ramenski habe es weder Verletzte noch Schäden durch herabfallende Trümmerteile gegeben, teilte Sobjanin über Telegram mit.
Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, berichtete laut "Kyiv Independent", dass aufgrund eines angeblichen Drohnenangriffs auf die Region sieben Siedlungen ohne Strom sind. Die russische Region Belgorod grenzt an die ukrainischen Regionen Sumy, Charkiw und Luhansk und wird häufig für Angriffe auf die Ukraine genutzt.
Auch das Rathaus der russischen Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine wurde von einer ukrainischen Drohne getroffen. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden, teilt Gladkow mit. "Eine feindliche Drohne stürzte in das Verwaltungsgebäude der Stadt Belgorod", schreibt Gladkow bei Telegram. Die Fenster und die Fassade des Gebäudes seien dabei beschädigt worden. Auf Bildern, die in Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, waren die Schäden an dem Gebäude zu sehen.
Quelle: ntv.de, ghö/rts