Politik

Infrastruktur wackelt Russische Raketen und Kälte setzen Kiew zu

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Neben russischen Angriffen setzt der Winter der ukrainischen Infrastruktur zu.

(Foto: AP)

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Auf dem Wirtschaftsforum in Davos berichten die Klitschko-Brüder über die heikle Situation in der ukrainischen Hauptstadt. Die Infrastruktur Kiews könnte jederzeit zusammenbrechen. Derweil steigt die Zahl der Todesopfer nach den Angriffen auf die Großstadt Dnipro.

Die wiederholten russischen Raketenangriffe auf die kritische Infrastruktur in Kiew und die Kälte haben die ukrainische Hauptstadt nach den Worten von Bürgermeister Vitali Klitschko unter erheblichen Druck gesetzt. Die Infrastruktur könne wegen der Angriffe jederzeit zusammenbrechen. Die westlichen Verbündeten müssten daher die Lieferung von Luftabwehrsystemen beschleunigen, sagt Klitschko in Davos, wo er gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir das Weltwirtschaftsforum besucht.

"Wir sprechen nicht über den Zusammenbruch, aber es kann passieren ... jede Sekunde", sagt Vitali Klitschko. Denn russische Raketen könnten die kritische Infrastruktur in Kiew zerstören. Derzeit gebe es dort einen Energieausfall von 30 Prozent. "In der Ukraine ist es gerade ziemlich kalt, daher ist ein Leben ohne Strom und Heizung fast unmöglich. Die Situation ist kritisch. Wir kämpfen ums Überleben."

Zuvor wurde die zentralukrainische Großstadt Dnipro Ziel russischer Raketenangriffe. Der Angriff auf das im Gebiet war der folgenreichste von mehreren russischen Angriffen am vergangenen Wochenende gewesen. Die ukrainischen Behörden meldeten bis Montagmittag den Tod von 40 Menschen, darunter drei Kinder.

Russland hatte daraufhin jegliche Schuld von sich gewiesen. "Russlands Streitkräfte greifen keine Wohngebäude oder Objekte der sozialen Infrastruktur an", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Vertreter der ukrainischen Seite hätten selbst erklärt, dass die "Tragödie" am Wochenende durch die ukrainische Luftabwehr verursacht worden sei, sagte Peskow. Er spielte dabei offensichtlich auf Aussagen des Beraters im ukrainischen Präsidentenbüro, Olexij Arestowytsch, an. Arestowytsch hatte kurz nach dem Angriff vom Samstag in einer Internet-Livesendung gesagt: "Sie (die Rakete) wurde abgeschossen und fiel auf den Hauseingang." Wenig später stellte der 47-Jährige allerdings klar, dass er damit lediglich eine mögliche und noch zu überprüfende Version habe schildern wollen. Die ukrainische Luftwaffe wiederum erklärte, dass sie gar nicht in der Lage sei, Raketen dieses Typs abzufangen.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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