Verdacht der Geldwäsche Russischer Oligarch in Saint-Tropez festgenommen
31.10.2023, 09:46 Uhr Artikel anhören
Die EU setzte Kusmitschow im März 2022 im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg auf ihre Sanktionsliste. (Symbolbild)
(Foto: imago images/Hans Lucas)
Alexej Kusmitschow ist einer der einflussreichsten Persönlichkeiten Russlands. In Saint-Tropez wird der Oligarch nun wegen Geldwäsche festgenommen. Zudem werden ihm Verstöße gegen Sanktionen in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg vorgeworfen.
Unter dem Verdacht der Geldwäsche ist in Frankreich der auf der EU-Sanktionsliste stehende russische Oligarch Alexej Kusmitschow festgenommen worden. Dem Geschäftsmann würden zudem Verstöße gegen internationale Sanktionen vorgeworfen, hieß es aus Justizkreisen am Montagabend. Nach seiner Festnahme in Saint-Tropez im Süden des Landes sei er in Untersuchungshaft genommen worden. Zudem seien Anwesen von ihm durchsucht worden.
Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die Europäische Union Kusmitschow im März vergangenen Jahres auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Der Oligarch ist Großaktionär der Alfa Group, einem der größten Finanz- und Industriekonzerne in Russland. Wie die Zeitung "Le Monde" am Montag berichtete, besitzt der Oligarch Jachten und Immobilien in Frankreich. Kusmitschow zähle zu den einflussreichsten Personen in Russland und habe einen guten Draht zu Präsident Wladimir Putin, schrieb die Zeitung weiter.
Angesichts der gegen ihn verhängten Sanktionen hätte Kusmitschow sich eigentlich nicht mehr in der EU aufhalten dürfen. Frankreich hatte nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine Vermögen russischer Oligarchen im Wert von rund 850 Millionen Euro eingefroren. Unter anderem ging es um Jachten und Luxusvillen an der Côte d'Azur, wo wohlhabende Russen seit vielen Jahren investieren.
Eingefrorene Gelder dürfen nicht veräußert werden
Auch die deutschen Strafverfolgungsbehörden ermitteln regelmäßig gegen russische Oligarchen. Erst Anfang des Monats durchsuchten Fahnder der Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS) bei einer Razzia eine Villa am Tegernsee in Oberbayern. Die Aktion richtete sich gegen einen russischen Unternehmer. Unter anderem wurden aus dem Anwesen in Rottach-Egern mehrere hochwertige Fahrzeuge der Luxusklasse abtransportiert.
An der Aktion waren einem ZfS-Sprecher zufolge auch das Bundeskriminalamt, die Steuerfahndung Düsseldorf, die Bundespolizei und das Zollfahndungsamt München beteiligt. Die Aktion basiere auf entsprechenden gerichtlichen Durchsuchungsbeschlüssen. Die betroffene Person sei im Anhang I in der EU-Sanktionsverordnung gelistet, hieß es weiter. Daraus folge, dass sämtliche Gelder und Ressourcen im Eigentum oder Besitz der Person - oder die von ihr gehalten oder kontrolliert werden - eingefroren seien. Sie dürften nicht veräußert werden.
Quelle: ntv.de, lar/AFP/dpa