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Chef der Luftfahrttruppen Russischer Top-Militär Surowikin offenbar abgesetzt

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Surowikin war von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Einheiten in der Ukraine.

Surowikin war von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Einheiten in der Ukraine.

(Foto: picture alliance/dpa/Rusian Defense Ministry Press Service/AP)

Berichten zufolge stellt der Kreml einen weiteren ranghohen General kalt: Sergej Surowikin wird seines Amtes als Chef der Luft- und Raumfahrttruppen enthoben. Seine Absetzung ist allerdings wenig überraschend - gilt er doch als einer der wichtigsten Verbündeten von Wagner-Chef Prigoschin.

Der im Krieg gegen die Ukraine wichtige Chef der russischen Luft- und Raumfahrttruppen, General Sergej Surowikin, ist laut Medien zwei Monate nach dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner seines Amtes enthoben worden. Surowikin werde abgesetzt, bleibe aber unter der Verfügungsgewalt des Verteidigungsministeriums, schrieb der Ex-Chefredakteur des aufgelösten liberalen Radiosenders Echo Moskwy, Alexej Wenediktow, auf seinem Telegram-Kanal unter Berufung auf einen offiziellen Erlass.

Der Erlass selbst wurde zunächst nicht veröffentlicht, allerdings berichteten auch mehrere nationalistische russische Militärblogs über die Ablösung Surowikins. Surowikin war von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Einheiten in der Ukraine. Im Herbst befahl er den Rückzug der Besatzungstruppen aus der südukrainischen Großstadt Cherson.

Zugleich galt Surowikin als einer der wichtigsten Verbündeten von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin in der regulären russischen Armee bei dessen Machtkampf mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. Den Aufstand von Prigoschins Wagner-Truppe Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich, trotzdem wurde er anschließend nach Einschätzung politischer Beobachter kaltgestellt.

Mehrere Monate lang tauchte er nicht mehr in der Öffentlichkeit auf. Die jetzige Ablösung als Chef der Luft- und Raumfahrttruppen sei keineswegs überraschend, urteilte der einflussreiche Militärblogger Rybar. "In der jetzigen Lage ist es schlecht, dass die Kommandeure, die bei den Soldaten beliebt sind, zurücktreten, abgelöst oder in unbefristeten Urlaub geschickt werden", so Rybar. Seit 18 Monaten führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch das Führungschaos in Moskau und Machtkämpfe innerhalb des russischen Militärs haben wohl dazu geführt, dass der Kreml seine Ziele bei der Invasion bis heute nicht erreicht hat.

Quelle: ntv.de, spl/dpa

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