Schiffe verlassen Hafen Tartus Russisches Militär verstärkt Rückzug aus Syrien
30.01.2025, 20:06 Uhr
Russische Kriegsschiffe hatten Tartus bereits im Dezember verlassen.
(Foto: IMAGO/Le Pictorium)
Mit den neuen Machthabern in Syrien enden auch die guten Beziehungen Russlands zu Damaskus. Während eine hochrangige Delegation aus Moskau versucht, die Wogen zu glätten, wird viel militärische Ausrüstung aus dem Land transportiert. Möglicherweise gibt Russland seine Stützpunkte komplett auf.
Wie zuvor erwartet, hat Russland in den letzten Tagen große Mengen militärisches Material aus Tartus in Syrien abgezogen. Die Ausrüstung lagerte schon seit Wochen im Hafen der Stadt und ist mittlerweile laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) zum großen Teil verschwunden. Das Material wurde Satellitenbildern zufolge von den russischen Frachtern "Sparta" und "Sparta II" abtransportiert. Diese befanden sich zuletzt laut Daten von Tracking-Diensten im Hafen von Tartus.
Am Mittwoch war eine Gruppe hochrangiger Diplomaten aus Moskau in der syrischen Hauptstadt Damaskus zu einem Besuch eingetroffen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, das Treffen komme zu einem "kritischen Zeitpunkt" in den russisch-syrischen Beziehungen. Die neuen syrischen Machthaber forderten ihrerseits Russland dazu auf, "vergangene Fehler aufzuarbeiten".
Die neuen Behörden Syriens hatten kürzlich einen Investitionsvertrag mit dem russischen Unternehmen Stroytransgaz für den Hafen Tartus gekündigt. Das berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die Zeitung "Al Watan". Der Politikwissenschaftler Thomas Jäger schrieb auf der Plattform X von einer "schweren Niederlage für Putins Russland".
Den Angaben zufolge galt der Vertrag zwischen der alten syrischen Regierung von Diktator Baschar al-Assad mit dem russischen Unternehmen Stroytransgaz eigentlich bis 2068. 500 Millionen Dollar sollten in die Modernisierung der russischen Seite des Hafens investiert werden.
Tartus war neben dem Luftwaffenstandort Hmeimim der zentrale Stützpunkt für Russland in Syrien. Moskau bemüht sich wohl darum, seine Militärbasen in dem Land aufrechterhalten zu dürfen. Danach sieht es aktuell allerdings nicht aus. Auch aus Hmeimim wird laut BBC seit Wochen Ausrüstung abgezogen.
Quelle: ntv.de, rog