Bomber und Atomraketen Russisches Militär will neue Waffen ins Arsenal aufnehmen
26.01.2024, 16:24 Uhr Artikel anhören
Die Interkontinentalrakete "Sarmat" wurde bereits mehrfach getestet.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die russischen Streitkräfte sollen in diesem Jahr mehrere neue Waffensysteme erhalten - auch um Verluste aus dem Angriffskrieg auf die Ukraine auszugleichen. Neu im Arsenal der Armee: eine atomare Interkontinentalrakete.
Das russische Militär will in diesem Jahr eine Reihe strategisch wichtiger Hightech-Waffen in Dienst stellen. So sollen die Streitkräfte 2024 die Atomrakete "Sarmat", neue strategische Bomber vom Typ Tupolew Tu-160M, moderne Flugabwehrsysteme von Typ S-500 und ein weiteres strategisches Atom-U-Boot erhalten, kündigte Vizeverteidigungsminister Alexej Kriworutschko der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf einer Sitzung des Militärs an.
Die erste atomare Interkontinentalrakete "Sarmat" wurde offiziellen Angaben zufolge im September 2023 in Dienst gestellt. Kriworutschko sprach nun von "der Beendigung von Arbeiten zur Indienststellung". Die Formulierung lässt offen, ob neue Raketensysteme ausgeliefert oder mögliche Probleme bei der Indienststellung des ersten Komplexes behoben werden. Bereits im Jahr 2023 hatte es Berichte über Verzögerungen bei der Einführung des Raketensystems gegeben. Die Rakete soll eine Reichweite von 18.000 Kilometern haben und ist mit mehreren Atomsprengköpfen bestückbar.
Bei der Tu-160M handelt es sich um eine modernisierte Form des sowjetischen Bombers Tu-160, von denen Russland nur noch eine geringe Stückzahl in Betrieb hat, diese aber aktiv im Angriffskrieg gegen die Ukraine einsetzt. Die Tupolews schießen Raketen vor allem auf Ziele im Hinterland der Ukraine.
Die ersten Teile des Flugabwehrsystems S-500 wurden 2022 den Streitkräften übergeben. Die neuen Systeme sollen offenbar die empfindlichen Verluste ersetzen, die Russland während des Kriegs bei der Flugabwehr erlitten hat. Das Atom-U-Boot "Fürst Poscharski" gehört zur Borei-Klasse, die seegestützte Interkontinentalraketen abfeuern kann.
Quelle: ntv.de, lme/dpa