Londons Militärs in Sorge Russisches U-Boot passierte britischen Atomwaffenstützpunkt
17.06.2024, 22:10 Uhr Artikel anhören
Das russische Atom-U-Boot "Kazan" vor Kuba.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Anfang Juni entsendet Moskau einige Schiffe der Nordflotte nach Kuba. Auf der Reise zu der Karibikinsel bewegt sich das russische U-Boot "Kazan" entlang der irischen und schottischen Küste. In London sorgt die Route für Alarmstimmung.
Das russische Atom-U-Boot "Kazan" hat laut einem Medienbericht auf seiner Fahrt nach Kuba in Großbritannien zeitweise für einen Sicherheitsalarm gesorgt. Wie die "Daily Mail" berichtet, wurden der britische Premierminister Rishi Sunak und Verteidigungsminister Grant Shapps nach der Entdeckung der "Kazan" vor der Westküste Schottlands in einem geheimen Briefing über die Lage unterrichtet.
Demnach wurde die "Kazan" am 5. Juni von einem britischen U-Boot-Jagdflugzeug vom Typ Boeing P8 Poseidon gesichtet und entlang der irischen Küste bis nach Schottland verfolgt. Dabei habe das russische U-Boot auch den britischen Atomwaffenstützpunkt Faslane-on-Clyde an der schottischen Westküste passiert, ohne aber in britische Gewässer einzudringen. Die Basis beherbergt den Großteil der britischen U-Boot-Flotte, einschließlich der neuesten Generation von Jagd-U-Booten. Dort lagert zudem die Mehrzahl der Atomwaffen des Königreichs.
"Die Achillesferse der britischen Inseln ist Irland"
Der "Daily Mail" zufolge waren britische Militärs besorgt, dass die "Kazan" in der Gegend nach Schwachstellen suchen könnte. "Die Achillesferse der britischen Inseln ist Irland", wird Oberstleutnant a. D. Stuart Crawford von dem Blatt zitiert. "Sie haben praktisch keine militärischen Fähigkeiten, um solche russischen Vorstöße zu überwachen oder abzuwehren, und das ist dem Kreml nicht entgangen."
Die "Kazan" lief am vergangenen Mittwoch zusammen mit der Fregatte "Admiral Gorschkow" im Hafen von Havanna ein. Grund für den Besuch vom 12. bis 17. Juni ist nach Angaben Kubas die historische Freundschaft der beiden Staaten. Medienberichten zufolge plant Russland aber auch Militärübungen mit Schiffen und Flugzeugen in der Karibik. Es wären die ersten Übungen des russischen Militärs dieser Art in der westlichen Halbkugel seit fünf Jahren.
Laut einem hohen US-Beamten wolle Moskau mit der Aktion in der Nähe der Vereinigten Staaten eine Botschaft an Washington senden. "Es geht darum, dass Russland zeigt, dass man immer noch in der Lage ist, ein gewisses Maß an maritimer Stärke zu demonstrieren", sagte der Beamte vergangene Woche der Zeitung "Miami Herald".
Quelle: ntv.de, jpe