Politik

15.000 Menschen verlassen Aleppo Russland bürgt für die Sicherheit

Der Konvoi verlässt die umkämpften Gebiete von Ost-Aleppo.

Der Konvoi verlässt die umkämpften Gebiete von Ost-Aleppo.

(Foto: REUTERS)

Die Evakuierung von Ost-Aleppo schien gescheitert, jetzt können Rebellen und Zivilisten die Stadt doch verlassen. Ein Konvoi soll mehrere Tausend Menschen in eine Provinz südwestlich Aleppos bringen - durch von der Regierung kontrollierte Gebiete.

Die ersten Verwundeten und Zivilisten sind aus den verbliebenen Rebellengebieten der umkämpften syrischen Stadt Aleppo gebracht worden. Eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sagte, 13 Krankenwagen und 20 Busse hätten den Osten Aleppos verlassen.

Den Angaben zufolge sollten den Tag über rund 15.000 Menschen aus den Rebellengebieten abtransportiert werden. Es soll sich um 5000 Kämpfer sowie deren Angehörige handeln. Außerdem sollen Zivilisten aus der Stadt gebracht werden, die sich noch in den eingeschlossenen Gebieten aufhalten.

Angeführt wurde der Konvoi von Fahrzeugen des IKRK und des Syrischen Halbmonds. Er verließ den Ostteil der Stadt in Richtung des Viertels Ramussa, das von der syrischen Regierung gehalten wird. Von dort aus soll der Konvoi in die Provinz Idlib südwestlich von Aleppo fahren. Die Region wird von den Aufständischen kontrolliert.

Russland sagt Sicherheit des Konvois zu

Nach UN-Angaben hat Russland eine schnelle und sichere Evakuierung für den belagerten Ostteil der Stadt zugesagt. Die Menschen sollten nach russischen Angaben unversehrt bleiben, sagte UN-Vertreter Jan Egeland in Genf. Die russische Regierung habe eine unbürokratische Aktion zugesichert.

Die Konfliktparteien hatten sich am Mittwochabend erneut auf den Abzug von Kämpfern und Zivilisten aus Aleppos Rebellengebieten geeinigt. Eine erste am Dienstag getroffene Einigung war zunächst nicht umgesetzt worden.

Sieg für Assad

In Ost-Aleppo halten sich noch Zehntausende Menschen auf, von denen viele in zerbombten Häusern untergekommen sind. Wegen einer monatelangen Blockade wird die humanitäre Lage dort immer katastrophaler. Es fehlt an Trinkwasser, Nahrung und medizinischer Versorgung. Weil es kaum Strom und Treibstoff gibt, können die Menschen trotz der Wintertemperaturen nicht heizen.

Aleppo gehörte im rund fünfeinhalb Jahre dauernden Krieg zu den am heftigsten umkämpften Orten. Sollte die Evakuierung gelingen, würde dies ein Ende der jahrelangen Kämpfe um die frühere Handelsmetropole bedeuten. Zudem hätte Syriens Staatschef Baschar al-Assad einen wichtigen Sieg errungen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts/AFP

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