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Einschätzung aus London Russland rekrutiert monatlich 30.000 Soldaten

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In Moskau trainieren Soldaten für den Angriffskrieg.

In Moskau trainieren Soldaten für den Angriffskrieg.

(Foto: picture alliance / globallookpress.com)

Auch ohne zweite Mobilisierungswelle kann Russland bei seinem Abnutzungskrieg in der Ukraine weiter auf viele Soldaten zählen. Laut dem britischen Geheimdienst kommen jeden Monat 30.000 neue Kämpfer dazu. Und bald beginnt auch die nächste Einberufungskampagne.

Das russische Militär rekrutiert nach Einschätzung britischer Experten pro Monat etwa 30.000 Menschen für seinen Angriffskrieg in der Ukraine. Das ging aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London hervor.

Moskau werde so wohl auch weiterhin Verluste bei seinen Soldaten ausgleichen und seine Angriffe in dem Abnutzungskrieg gegen die Ukraine fortsetzen können, hieß es in der auf X verbreiteten Mitteilung. Russland hat demzufolge auch hinsichtlich Munition und Ausrüstung weiterhin einen quantitativen Vorteil gegenüber den Ukrainern.

Westlich der kürzlich von den russischen Angreifern eingenommenen Ortschaft Awdijiwka können die Russen demnach weiterhin schrittweise vorstoßen, so die Mitteilung weiter. Ende März seien mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Dörfer Tonenke und Orliwka in die Hände der Russen gefallen. Weitere sind demnach umkämpft. Trotz zahlreicher anhaltender Angriffe an anderen Stellen der Frontlinie schätzen die Briten die russischen Fortschritte in den vergangenen Wochen als gering ein.

Militärdienst nicht in der Ukraine

Ab Montag könnte die Zahl noch einmal deutlich steigen. Nach Angaben des russischen Generalstabs beginnt dann die neue Einberufungskampagne für den Militärdienst. "Die Frühjahrskampagne zur Einberufung von Soldaten beginnt am 1. April", sagte Vize-Admiral Wladimir Zimljanski. Nach seinen Angaben sollen die neuen Soldaten ihren einjährigen Dienst auf dem "Territorium der Russischen Föderation" ableisten - und nicht in die Ukraine geschickt werden.

Die neuen Soldaten würden "nicht die Stellungen der Streitkräfte in den neuen russischen Regionen" verstärken, sagte Zimljanski mit Blick auf die vier Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja, die Russland 2022 zu annektierten Gebieten erklärte. Auch würden sie "nicht an der militärischen Spezialoperation teilnehmen", wie der Kreml den Angriffskrieg nennt. Wie viele Russen von der zweimal jährlich erfolgenden Einberufung betroffen sind, sagte Zimljanski nicht. Sie könnte aber Zehntausende Bürger im Alter von 18 bis 30 Jahren betreffen.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/AFP

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