Lukaschenko: Verlegung begonnen Russland schafft Atomwaffen nach Belarus
25.05.2023, 18:27 Uhr
Putin entscheidet darüber, wann die Nuklearwaffen eingesetzt werden.
(Foto: picture alliance/dpa/Roscongress Foundation/AP)
Die Soldaten sind bereits geschult und die Kampfjets vorbereitet: Russland soll damit angefangen haben, wie angekündigt Teile seiner Nuklearwaffen nach Belarus zu verlegen. Das teilt der dortige Machthaber Lukaschenko mit.
Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. "Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (...) hat schon begonnen", antwortete Lukaschenko in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen. Kremlchef Wladimir Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Ende März angekündigt.
Am Vormittag erst hatten Moskau und Minsk die Stationierung von Atomwaffen in der Ex-Sowjetrepublik Belarus unter Beibehaltung der russischen Kontrolle vereinbart. "Russland übergibt Belarus die Atomwaffen nicht: Die Kontrolle darüber und die Entscheidung über einen Einsatz verbleiben bei der russischen Seite", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Minsk bei der Vertragsunterzeichnung.
Im Vertrag wird die Handhabung der Stationierung geregelt. Von belarussischer Seite unterschrieb Verteidigungsminister Viktor Chrenin das Dokument. "Heute übt der 'kollektive' Westen beispiellosen Druck in allen Bereichen der nationalen Sicherheit sowohl auf Belarus als auch auf Russland aus", sagte Chrenin bei der Unterzeichnung. Minsk sei daher an einer Vertiefung der Partnerschaft mit Russland interessiert. Bereits jetzt ist Belarus der wichtigste Bündnispartner Russlands.
Moskau hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch von belarussischem Boden aus begonnen. Kremlchef Putin hatte Ende März die Stationierung russischer taktischer Atomwaffen im Nachbarland angekündigt. Er begründete dies mit einer angeblichen Bedrohung aus dem Westen. Später wurden dann belarussische Soldaten im Umgang mit Iskander-Raketen geschult, die Atomsprengköpfe tragen können. Auch mehrere belarussische Kampfflugzeuge wurden auf die neuen Waffen umgerüstet. Der belarussische Machthaber Lukaschenko erklärte später dann, dass Minsk im Notfall auch strategische Atomwaffen von Moskau bekommen könne - und selbst über einen Einsatz entscheiden könne. Dies wird von Russland allerdings dementiert.
Quelle: ntv.de, ses/AFP/dpa