Politik

Nach herben Rückschlägen Russland schickt militärische Verstärkung nach Charkiw

Gepanzerte Fahrzeuge und Kanonen sollen russische Truppen unterstützen.

Gepanzerte Fahrzeuge und Kanonen sollen russische Truppen unterstützen.

(Foto: IMAGO/UPI Photo)

Die Gegenoffensive der Ukraine scheint den russischen Truppen zuzusetzen. Der Kreml schickt daher Verstärkung in die umkämpfte Region Charkiw. In der Region liegt ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für die Versorgung der Putin-Truppen.

Die russische Armee schickt als Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive gepanzerte Fahrzeuge und Kanonen zur Verstärkung in die Region Charkiw im Nordkosten der Ukraine. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen mit Verweis auf Bilder des Verteidigungsministeriums. Der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Charkiw, Vitali Gantschew, sagte im Fernsehen, es gebe "heftige Kämpfe" in der Nähe der Stadt Balaklija.

Die Ukraine hatte zuvor gemeldet, dass in der Region Charkiw im Nordosten Einheiten 50 Kilometer weit in das feindliche Gebiet vorgedrungen seien und mehr als zwanzig Dörfer zurückerobert hätten. Nach Angaben der Ukraine konnten russische Streitkräfte auch aus der Stadt Balaklija vertrieben werden. Der 27.000-Einwohner-Ort liegt zwischen der umkämpften Großstadt Charkiw und dem russisch-besetzte Isjum, wo sich ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für den russischen Nachschub befindet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte daraufhin am Mittwochabend, seine Regierung habe "gute Nachrichten aus der Region Charkiw", in mehrere Siedlungsgebiete sei "die ukrainische Flagge zurückgekehrt".

Die Region ist seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs am 24. Februar teilweise von der russischen Armee besetzt. Die Stadt Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, wird regelmäßig von den russischen Truppen beschossen, wurde bisher aber nicht eingenommen. In der Region hatten die ukrainischen Truppen in dieser Woche überraschend eine Gegenoffensive begonnen. Seit Wochen stoßen sie bereits im Süden in der Region Cherson vor, die gegenüber der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim liegt.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste versuche Moskau angesichts hoher Verluste weiterhin, für den Ukraine-Krieg Verstärkung zu generieren. Freiwillige Bataillone des neuen sogenannten dritten Armeekorps sollen nach den britischen Geheimdienstinformationen ihre Basis nahe Moskau bis zum 24. August verlassen haben - mutmaßlich in Richtung Ukraine.

Quelle: ntv.de, mba/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen