Politik

Reaktion auf Drohnenangriff Russland setzt UN-Getreideabkommen aus

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Auf die von Russland annektierten Halbinsel Krim werden Dutzende Drohnen abgefeuert. Eine trifft ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte. Der Kreml bezeichnet den Angriff als "Terrorakt" und zieht sich aus dem UN-Getreidedeal zurück.

Russland hat nach den Drohnenangriffen auf der Krim das Abkommen zum Transport von ukrainischem Getreide aus den Häfen im Schwarzen Meer ausgesetzt. Grund seien die "Terroranschläge" auf die Schwarzmeerflotte in Sewastopol, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. "Angesichts des vom Regime in Kiew unter Teilnahme britischer Experten ausgeführten Terroraktes gegen Schiffe der Schwarzmeerflotte und auch zivile Schiffe, welche an der Sicherung der Getreide-Korridore beteiligt sind, suspendiert Russland seine Teilnahme an der Umsetzung des Vertrages zum Export von Landwirtschaftsprodukten aus ukrainischen Häfen."

Das Ministerium hatte zuvor der britischen Marine vorgeworfen, die Anleitungen zum Beschuss der Halbinsel mit Drohnen gegeben zu haben. Dabei war nach russischen Angaben auch ein Minenräumschiff beschädigt worden.

Russland droht bereits seit Wochen mit einem möglichen Stopp des Getreidedeals, durch den seit Sommer wieder ukrainische Lebensmittel auf den Weltmarkt kommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagte bereits in den vergangenen Tagen, dass Russland die Durchfahrt der mit Getreide beladenen Schiffe blockiere. Er betonte die Bedeutung dieser Lieferungen für die Bekämpfung des Hungers in der Welt.

Obwohl der Krieg die Exporte weiter behindere, habe die Ukraine seit dem Inkrafttreten des Getreideabkommens fast acht Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Seeweg ausgeführt, hatte Selenskyj unlängst gesagt. 60 Prozent der Menge seien nach Afrika und Asien gegangen.

Zuletzt hatte Russland damit gedroht, den Getreidedeal zu stoppen und die ukrainischen Häfen wieder zu blockieren, weil nach Moskaus Ansicht Versprechungen gegenüber Russland nicht eingehalten werden. Zudem sei angeblich der Sprengstoff für den Anschlag auf die Krim-Brücke über den Seeweg aus der Ukraine geschmuggelt worden, hieß es. Nach dem Anschlag hatte Russland die Raketenangriffe auf die Ukraine - und speziell die Energieinfrastruktur - massiv verschärft.

Quelle: ntv.de, hny/AFP/dpa

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