Politik

Miersch im ntv Frühstart SPD-Generalsekretär findet Scholz-Angriff auf Merz "angemessen"

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"Fritze Merz erzählt gern Tünkram", sagt Scholz über seinen Kontrahenten Merz. Es war ein Gegenangriff: Zuvor hatte der Unions-Kanzlerkandidat Scholz mit Behauptungen über dessen Verhalten in der EU attackiert. SPD-Generalsekretär Miersch findet Scholz' Reaktion deshalb berechtigt.

Der Ton im Wahlkampf wird rauer, aber den SPD-Generalsekretär stört das nicht. "Friedrich Merz hat Dinge behauptet, die voll unter der Gürtellinie waren", sagt Matthias Miersch im Frühstart von RTL und ntv. Die Vorwürfe des CDU-Kanzlerkandidaten Merz gegen Kanzler Olaf Scholz seien "völlig haltlos" gewesen. Scholz hatte Merz daraufhin vorgeworfen, Unwahrheiten über ihn zu verbreiten. "Fritze Merz erzählt gern Tünkram", sagte Scholz am Montagabend im ZDF-"heute journal". Tünkram ist Plattdeutsch und heißt so viel wie dummes Zeug oder Unsinn.

Scholz bezog sich damit auf Kritik von Merz, dass der Kanzler auf EU-Gipfeln öfter schweigend dabei sitze, ohne sich politisch einzuschalten. Im Bundestag hatte Merz nachmittags gesagt, es sei "zum Fremdschämen", wie der Kanzler sich in der EU bewege. Nach Merz' scharfer Attacke gegen Scholz hält Miersch dessen verbalen Gegenangriff für berechtigt. "Insofern ist das eine norddeutsche Replik gewesen, die ich für angemessen halte", sagt Miersch. Auch an der Wortwahl stört sich Miersch nicht: "Ja, weil es einfach schlichtweg Unsinn ist".

Der SPD-Generalsekretär wünscht sich einen besseren Umgang der Parteien im Wahlkampf. "Wir müssen ein gewisses Niveau als Demokratinnen und Demokraten immer halten. Deswegen bin ich gerade auch bemüht, mit den anderen Generalsekretärinnen so etwas wie ein Fairnessabkommen zu schließen", so Miersch weiter. "Wir verhandeln das gerade und ich hoffe, dass es zum Abschluss kommt. Es gibt noch einige skeptische Stimmen. Aber mir wäre es wichtig, dass wir gerade in diesen turbulenten Zeiten, in denen wir viele Angriffe von außen zu erwarten haben, stabil als demokratische Mitte zusammenstehen."

Nicht geplant ist ein Verhaltenskodex, der bestimmte Begriffe und Wörter auf den Index schreibt. "Es geht vor allem darum, wie wir zum Beispiel mit dem Thema Fake News umgehen. Gerade das Thema Social Media", so Miersch.

Quelle: ntv.de, tko

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