Politik

In Paket an Sachsen-Minister SPD-Politiker erhält Sturmgewehr-Drohung

Sachsens SPD-Chef Dulig ist Ziel eines Drohpakets geworden.

Sachsens SPD-Chef Dulig ist Ziel eines Drohpakets geworden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mitte Mai trifft im Haus von Martin Dulig ein Paket ein. Die Frau des sächsischen SPD-Chefs öffnet die Sendung und entdeckt darin eine Sturmgewehr-Attrappe. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer reagiert entsetzt über die Drohung und spricht von einer "Riesensauerei".

Der sächsische SPD-Chef Martin Dulig ist massiv bedroht worden. Unbekannte hätten ein Paket mit einem Soft-Air-Nachbau eines Sturmgewehrs an seine Privatadresse geschickt, erklärte der 45-Jährige, der auch Wirtschaftsminister in Sachsen ist. Das sei ein neuer, inakzeptabler Höhepunkt der Bedrohungen, Beleidigungen und Beschimpfungen, denen er sich seit 2015 zunehmend ausgesetzt sehe, so Dulig.

Das Paket mit dem frei verfügbaren und täuschend echt aussehenden Nachbau des Sturmgewehrs G36 der Firma Heckler&Koch war bereits Mitte Mai bei Dulig eingegangen. "Geöffnet hat das Paket meine Frau Susann. Im Beisein meines 83-jährigen Vaters", sagte Dulig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Demnach sei es auf den ersten Blick nicht erkennbar gewesen, dass es sich nicht um eine echte Waffe handelte. Die Polizei ermittelt laut Dulig noch. Der Politiker, der auch Ostbeauftragter der Bundes-SPD ist, sagte, er werde sich nicht entmutigen lassen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat die Bedrohung Duligs scharf kritisiert. Es sei eine "Riesensauerei", dass diesem ein Sturmgewehr-Nachbau nach Hause geschickt worden sei, sagte der sächsische CDU-Chef auf dem Landesparteitag in Chemnitz. "Dem treten wir entgegen, das darf es nicht geben", sagte Kretschmer und erinnerte an den Fall des Anfang Juni mutmaßlich von einem Rechtsextremen getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke: "Wir haben gerade einen Fall in Kassel erlebt."

Kretschmer rief dazu auf, gemeinsam gegen solche Tendenzen vorzugehen. Die freiheitlich demokratische Grundordnung und ein weltoffenes Sachsen müssten aus der Gesellschaft heraus verteidigt werden. "Dafür brauchen wir jeden."

Quelle: ntv.de, cri/dpa

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