Detonation auf Luftwaffenbasis Satellitenaufnahme belegt Explosion in Belarus
17.08.2022, 08:41 Uhr (aktualisiert)
Die Spuren der Detonation sind auf der Start- und Landebahn in dieser Aufnahme vom 12. August deutlich zu erkennen.
(Foto: via REUTERS)
Belarus beteiligt sich nicht mit eigenen Truppen am russischen Angriff auf die Ukraine. Sehr wahrscheinlich dürfen die Truppen von Wladimir Putin aber Stützpunkte des Verbündeten nahe der ukrainischen Grenze als Basis nutzen. Wie schon auf der Krim kommt es dort zu Detonationen.
Neue Satellitenaufnahmen widerlegen belarussische Angaben zu möglichen Explosionen auf einer Luftwaffenbasis nahe der Ukraine. Der US-Satellitenbetreiber Maxar schreibt auf Twitter, dass auf der Start- und Landebahn Brandspuren einer Explosion zu erkennen seien. Die Aufnahmen stammen demnach vom 12. August. Tags zuvor war gemeldet worden, dass sich in der Nacht zum 11. August mehrere Explosionen auf dem Flugplatz Sjabrowka nahe der ukrainischen Grenze ereignet hätten.
Belarus dementierte den Bericht. Es sei "während eines Testlaufs ein Fahrzeug in Brand geraten, bei dem der Motor ausgetauscht worden war", teilte das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Das Feuer sei "rechtzeitig" gelöscht worden und es habe keine Verletzten gegeben. Auf dem Stützpunkt sind mutmaßlich Einheiten der russischen Luftwaffe stationiert, um Angriffe auf die Ukraine zu fliegen. Die Basis befindet sich nur etwa 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Russische Truppen marschierten Ende Februar auch aus Belarus kommend in die Ukraine ein. Auf dem Flugplatz Sjabrowka waren schon Mitte Februar mutmaßlich russische Kampfhubschrauber stationiert.
Moskau spricht von einem Unfall
Ein ähnlicher Vorfall hatte sich auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim im Süden der Ukraine ereignet. Am Dienstag (9. August) gab es mehrere Explosionen auf der russischen Luftwaffenbasis Saki am Schwarzen Meer. Dabei wurden schätzungsweise acht Flugzeuge und eine erhebliche Menge Munition der russischen Streitkräfte zerstört. Bisher hat sich niemand zu dem Vorfall bekannt.
Der Kreml in Moskau spricht bei den Explosionen von einem Unfall. Demnach sind in einem Munitionsdepot Brandschutzbestimmungen ignoriert worden. Auf Satellitenbildern des Anbieters Planet Labs sind aber wie in Belarus deutliche Spuren mehrerer Explosionen zu erkennen. Demnach verlor das russische Militär durch die Detonationen mindestens sieben Flugzeuge.
Partisanen im Feindesland
Schon im April, als das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte "Moskwa" versenkt wurde, gab das Verteidigungsministerium in Moskau an, es handele sich um einen Unfall. Allerdings gilt als sicher, dass die ukrainische Armee das Schiff mit Harpoon-Raketen aus US-Produktion versenkte.
Saki liegt auf der von Russland annektierten Krim-Halbinsel und hat eine zentrale Bedeutung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Von dort aus sollen regelmäßig Angriffe auf ukrainische Stellungen im Süden des Landes geflogen werden. Bei den Vorfällen könnten inoffiziellen Angaben zufolge Kiew-treue oder -freundliche Partisanen eine Rolle gespielt haben. Auch in den besetzten Städten Cherson und Melitopol kommt es unbestätigten Berichten zufolge regelmäßig zu Anschläge auf Angehörige des russischen Militärs oder Verwaltung.
(Dieser Artikel wurde am Samstag, 13. August 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, chr