Politik

Partei-Zusatz im "Masterplan" Schäuble tadelt Seehofer und die CSU

Seit Oktober 2017 ist der Ex-Innenminister Schäuble Bundestagspräsident.

Seit Oktober 2017 ist der Ex-Innenminister Schäuble Bundestagspräsident.

(Foto: picture alliance/dpa)

Horst Seehofers "Masterplan Migration" sorgt weiter für Diskussionen: Auf Bitten der Grünen prüft Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble den Umgang mit dem Dokument. Den Ursprungsverdacht weist er zurück. Dennoch kritisiert er den Innenminister und dessen Partei.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat Bundesinnenminister Horst Seehofer für dessen Umgang mit dem "Masterplan" zur Migration kritisiert. Auf dem Titelblatt einer Fassung hatte Seehofer sich als CSU-Chef bezeichnet. Der "Anschein einer parteipolitischen Aneignung von regierungsamtlich gefertigten Dokumenten" solle vermieden werden, schrieb Schäuble in einem Brief an die Grünen im Bundestag. Sie hatten ihn zuvor um Prüfung gebeten.

Auf der Vorderseite des Dokuments wird Seehofer als Vorsitzender der CSU betitelt.

Auf der Vorderseite des Dokuments wird Seehofer als Vorsitzender der CSU betitelt.

(Foto: dpa)

Der Entwurf, auf dem Seehofers Name mit dem Zusatz "Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union" stehe, sei auch auf der CSU-Homepage veröffentlich worden. "Diese Vorgehensweise der CSU beanstande ich." Gerade vor Wahlen wie der Landtagswahl in Bayern erwarte er "von allen Parteien ein hohes Maß an Sensibilität für die Gebote eines fairen Wahlkampfes", schrieb der frühere Innenminister Schäuble weiter. Erst im vergangenen Monat hatte Schäuble Seehofer wegen seines Verhaltens im Asylstreit der Unionsfraktion kritisiert.

Allerdings sieht er den Verdacht der Grünen nicht bestätigt, dass Seehofer für seinen "Masterplan" unzulässig Ressourcen seines Ministeriums zu parteipolitischen Zwecken genutzt hat. "Die im Ministerium erfolgte Erarbeitung dieses Masterplans diente nach meinen Feststellungen der Vorbereitung von Regierungshandeln und ist daher nicht als eine geldwerte Zuwendung an die Partei des Ministers zu verstehen."

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, begrüßte Schäubles Kritik. Seehofer dürfe Papiere aus dem Ministerium nicht für den Wahlkampf missbrauchen, sagte sie der DPA. "Dieser unsägliche Vorgang zeigt erneut, dass Seehofer seine Rolle als Verfassungsminister verkennt und als Bundesminister überfordert ist."

Quelle: ntv.de, agr/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen