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ASEAN-Staaten in Berlin Scholz unterstützt Philippinen im südchinesischen Meer

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Scholz und philippinische Präsident Marcos wollen ihre militärische Zusammenarbeit verstärken.

Scholz und philippinische Präsident Marcos wollen ihre militärische Zusammenarbeit verstärken.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Bundeskanzler lädt Ferdinand Marcos, Präsident der Philippinen, ein. Dabei soll das Land im Kampf gegen China gestärkt werden. Aber auch im Pflegebereich planen beide Länder eine Kooperation.

Deutschland und die Philippinen beabsichtigen, ihre militärische Zusammenarbeit auszubauen. Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos nannte nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin die Ausbildung philippinischer Streitkräfte, die Abwehr von Cyberangriffen und den Küstenschutz als Bereiche, in denen eine noch engere Kooperation möglich sei. Er erinnerte daran, dass Deutschland seit 1974 am Training philippinischer Soldaten beteiligt sei - so lange wie kaum ein anderes Land weltweit. Zu möglichen gemeinsamen Rüstungsprojekten äußerte sich Marcos auf Nachfrage nicht konkret.

Die Philippinen und andere südostasiatische Staaten streiten sich seit vielen Jahren mit China um Seegebiete und Inseln im südchinesischen Meer. Vor allem deswegen versucht der Inselstaat seine militärischen Fähigkeiten im maritimen Bereich zu stärken. Die beiden Länder wollen aber auch bei der Erschließung von Rohstoffen - vor allem Nickel - beim Klimaschutz und bei der Arbeitsmigration enger zusammenarbeiten.

Fachkräfte anwerben und Unabhängigkeit von China

Vor allem im Pflegebereich arbeiten Tausende Fachkräfte von den Philippinen in Deutschland. Scholz sagte, es sei eine "sehr umfassende Weiterentwicklung" der Zusammenarbeit im Fachkräftebereich geplant. Die Philippinen hätten "hervorragende Arbeitskräfte", die insbesondere im deutschen Gesundheitssektor längst einen guten Ruf hätten, erklärte Scholz. "Wir haben auch vor, das jetzt ganz konkret in Texte zu fassen, die wir miteinander vereinbaren.

Scholz empfängt in dieser Woche eine Reihe von Gästen im Kanzleramt. Bereits am Montag war der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim da, am Mittwoch folgt ein Treffen mit dem thailändischen Premierminister Srettha Thavisin.

Die Ampel-Regierung von Kanzler Scholz hat sich schon vor längerer Zeit vorgenommen, seine wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern und dazu die Partnerschaften mit anderen asiatischen Staaten auszubauen. Das ist auch eine Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, in dessen Folge die Gaslieferungen aus Russland gekappt wurden, die viele Jahrzehnte einen großen Teil der deutschen Energieversorgung sicherten.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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