Politik

19-köpfiger Corona-Expertenrat Scholz vertraut auf Drosten und Streeck

Streeck und Drosten sollen beide beratend tätig sein.

Streeck und Drosten sollen beide beratend tätig sein.

(Foto: ZB/Kirsten Nijhof & picture alliance/dpa/Jörg Carstensen)

Wissenschaftler fordern aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Einrichtung eines Expertenrats, der die Bundesregierung bei der Pandemie-Bekämpfung beraten soll. Kanzler Scholz ernennt nun die Mitglieder des Teams. Mit dabei sind unter anderem Drosten, Wieler - und auch Streeck.

Ein neuer Coronavirus-Expertenrat soll die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz künftig in Sachen Pandemie-Bekämpfung beraten. Dem neuen Gremium werden laut einem Medienbericht unter anderem die Virologen Christian Drosten und Hendrik Streeck angehören. Die Aufstellung des Rates sei am Freitag abgeschlossen worden, berichtete die "Welt am Sonntag". Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, und Streeck, Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn, hatten sich in der Vergangenheit teils sehr unterschiedlich zu den nötigen Maßnahmen in der Corona-Krise geäußert.

Im Gegensatz zu Streeck hatte sich Drosten für härtere Grundrechtseingriffe ausgesprochen, die Pandemie als schwerer eingeschätzt. Anders als Drosten war Streeck unter Bundeskanzlerin Angela Merkel nie zu Corona-Beratungen hinzugezogen worden.

Neben den beiden Virologen sollen laut dem Bericht unter anderem Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO), Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), die Virologin Melanie Brinkmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, die Physikerin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut und der Intensivmediziner Christian Karagiannidis von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI-Intensivregister) dem Gremium angehören.

Der "Bild"-Zeitung zufolge sollen dem Gremium außerdem folgende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angehören: Prof. Reinhard Berner (Direktor der Kinderklinik an der Uniklinik Dresden), Prof. Cornelia Betsch (Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt), Prof. Jörg Dötsch (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin), Prof. Christine Falk (Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie), Prof. Ralph Hertwig (Psychologe und Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin), Prof. Lars Kaderali (Institut für Bioinformatik Universitätsmedizin Greifswald), Prof. Hayo Kroemer (Vorstandsvorsitzender der Berliner Charité), Prof. Michael Meyer-Herrmann (Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung), Dr. Johannes Niessen (Leiter Gesundheitsamt Köln), Prof. Leif Erik Sander (Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfforschung der Charité) und Stefan Sternberg (Landrat von Ludwigslust-Parchim).

In den vergangenen Monaten hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehrmals auf die Einrichtung eines solchen Gremiums gedrängt. Brinkmann und Karagiannidis gehörten zu den Unterzeichnern eines Offenen Briefs Mitte November. "Wir halten es für notwendig, dass die Pandemiebekämpfung eine stärkere Sachgrundlage erhält", hieß es darin. Die Entscheidungen der Politik müssten "viel stärker als bisher an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet werden". Der Expertenrat tritt laut "Welt am Sonntag" am Dienstag zum ersten Mal zusammen. Er soll fortan mindestens einmal pro Woche tagen.

Quelle: ntv.de, ara/AFP

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