Politik

Verdeckte Zahlungen von Putin? Schröder verklagt "Bild" für Nawalny-Interview

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Schröder nannte Putin einst einen "lupenreinen Demokraten".

(Foto: dpa)

In einem "Bild"-Interview spricht Kreml-Kritiker Nawalny über "verdeckte Zahlungen" Putins an Altbundeskanzler Schröder. Der will diese Anschuldigungen nicht auf sich sitzen lassen und schaltet seine Anwälte ein.

Altbundeskanzler Gerhard Schröder verklagt die "Bild"-Zeitung. Dies gab der SPD-Politiker bekannt. Grund ist ein Interview, das das Boulevardblatt mit dem russischen Regierungskritiker Alexej Nawalny geführt hat. Nawalny hatte darin Schröder einen "Laufburschen Putins" genannt, "der Mörder beschützt". Zudem sagte er, er habe keinen Zweifel daran, dass Schröder verdeckte Zahlungen von Putin erhalten habe. Er räumte jedoch ein, dafür keine Beweise zu haben.

Schröder verwahrte sich gegen die Attacke. Er habe in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass der Giftanschlag auf Nawalny aufgeklärt werden müsse. Zudem habe er "Verständnis für die schwierige persönliche Situation", in der sich Nawalny befinde. Seine Aussagen über verdeckte Zahlungen seien jedoch wissentlich falsch.

Da die "Bild"-Zeitung diese Anschuldigungen ohne eine Stellungnahme Schröders verbreitet habe, sehe er sich zu juristischen Schritten gezwungen. Der Verlag habe seine Persönlichkeitsrechte damit "auf das Schwerste verletzt".

Schröder hatte zuletzt gesagt, dass es noch keine "gesicherten Fakten" zum Giftanschlag auf Nawalny gebe. Russland und Präsident Wladimir Putin persönlich stehen international in der Kritik. Schröder hatte mit dem russischen Präsidenten während seiner Zeit als Kanzler eng zusammengearbeitet und ist bis heute mit ihm befreundet.

Der frühere SPD-Chef übernahm nach dem Ende seiner politischen Laufbahn Führungsaufgaben in der russischen Energiewirtschaft. Neben seinem Posten beim Pipeline-Projekt Nord Stream 2 ist er Aufsichtsratsvorsitzender des staatlichen russischen Energiekonzerns Rosneft sowie Aufsichtsratschef der bereits bestehenden Ostsee-Pipeline Nord Stream.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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