Rückendeckung von Kanzler Scholz Selenskyj: "Notwendig, die Krim zu befreien"
24.08.2022, 09:19 Uhr
Zeigt sich entschlossen, die Krim zurückzuholen: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte), hier mit Polens Präsident Andrzej Duda (l.).
(Foto: IMAGO/Ukrinform)
Die Ukraine ist entschlossen, die Krim von Russland zurückzugewinnen, betont Präsident Selenskyj auf einem Online-Gipfel. Unterstützung erhält er von Kanzler Scholz: Die internationale Gemeinschaft werde die Annexion nie akzeptieren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Ziel bekräftigt, die Herrschaft über die von Russland 2014 annektierte Halbinsel Krim zurückzuerlangen. "Um den Terror zu überwinden, ist es notwendig, einen Sieg im Kampf gegen die russische Aggression zu erringen. Es ist notwendig, die Krim zu befreien", sagte Selenskyj zur Eröffnung einer internationalen Krim-Konferenz. Dadurch würden Recht und Ordnung in der Welt wieder hergestellt.
Mit der Krim-Plattform - einem Online-Gipfel - will die Ukraine zum zweiten Mal internationale Unterstützung für die Rückholung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim mobilisieren. Insgesamt sind mehr als 50 Teilnehmer aus Europa, Asien, Amerika und Afrika angekündigt.
Angesichts von Befürchtungen, Russland könnte anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags am Mittwoch seine Angriffe verstärken, kündigte Selenskyj entschlossene Reaktionen an. Es werde eine mächtige Antwort geben, sagte Selenskyj vor Journalisten. "Ich möchte das jeden Tag sagen (...) diese Antwort wird zunehmen, sie wird stärker und stärker werden."
Auf die Frage, wie die Ukraine auf einen möglichen russischen Raketenangriff auf Kiew reagieren werde, verwies Selenskyj auf die Gleichberechtigung aller Städte und Regionen. Auf einen Angriff auf die Hauptstadt werde genauso reagiert wie auf aktuelle Angriffe andernorts. "Für mich als Präsident und für jeden Ukrainer sind Kiew, Tschernihiw, der Donbass alles dasselbe." Dort lebten überall Ukrainer, sagte Selenskyj und nannte darüber hinaus auch die zuletzt stark umkämpften Städte Charkiw und Saporischschja.
Scholz: "Annexion niemals akzeptieren"
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz war zu der Onlinekonferenz aus Kanada zugeschaltet. Er sicherte der Ukraine anhaltende Unterstützung im Krieg gegen Russland zu. "Die internationale Gemeinschaft wird Russlands illegale, imperialistische Annexion ukrainischen Territoriums niemals akzeptieren", sagte der SPD-Politiker. Die Partner der Ukraine seien vereint wie nie. "Ich kann Ihnen versichern: Deutschland steht fest an der Seite der Ukraine, solange die Ukraine unsere Unterstützung braucht."
Weiter sagte Scholz, Deutschland werde mit seinen Partnern die Sanktionen gegen Russland aufrechterhalten, finanziell helfen, Waffen liefern und sich auch am Wiederaufbau beteiligen. "Ich bin sicher, die Ukraine wird den dunklen Schatten des Krieges überwinden - weil sie stark, mutig und vereint ist in ihrem Kampf für Unabhängigkeit und Souveränität", sagte der Kanzler. "Und weil sie Freunde in Europa und überall auf der Welt hat."
Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts