Politik

Ruf nach Hilfe aus dem Westen Selenskyj: "Wir haben keine Angst"

Selenskyj während eines Truppenbesuchs vergangene Woche.

Selenskyj während eines Truppenbesuchs vergangene Woche.

(Foto: imago images/UPI Photo)

Auf Russlands Anerkennung der Separatistengebiete im Donbass reagiert der ukrainische Präsident Selenskyj mit einer Kampfansage. "Wir haben keine Angst vor nichts und niemandem", teilt der Regierungschef mit. Gleichzeitig bittet er den Westen um "wirksame" Unterstützung.

Nach der Anerkennung der Separatisten-Gebiete in der Ostukraine durch Moskau hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Verletzung der Souveränität seines Landes durch Russland angeprangert. Die Ukraine erwarte eine "deutliche" und "wirksame" Unterstützung durch den Westen, sagte Selenskyj in der Nacht in einer Ansprache. Er fügte mit Blick auf das russische Vorgehen hinzu: "Wir haben keine Angst vor nichts und niemandem."

Weiter schloss Selenskyj jegliche territoriale Zugeständnisse aus. "Die internationalen Grenzen der Ukraine bleiben ungeachtet russischer Äußerungen bestehen. Wir werden niemandem etwas schenken." Russland verletze mit der Anerkennung der Gebiete als unabhängig die Integrität und Souveränität der Ukraine. Der Schritt zerstöre friedliche Bemühungen um eine Lösung des Konflikts. "Wir wollen Frieden", erklärte Selenskyj.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die Entsendung russischer Truppen in die Ostukraine angeordnet. Die Armee solle in den Separatisten-Regionen für die Aufrechterhaltung des "Friedens" sorgen, hieß es am Montagabend in zwei Dekreten an das Verteidigungsministerium. Putin hatte kurz zuvor die Unabhängigkeit der pro-russischen, sogenannten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk anerkannt, nachdem er die Minsker Abkommen für einen Frieden in der Ostukraine für gescheitert erklärt hatte.

Weder der Zeitplan noch das Ausmaß der Stationierung der russischen Truppen in der Ostukraine wurden in den beiden Dekreten, die jeweils eine Seite lang sind, näher ausgeführt. In den von Putin unterzeichneten Abkommen mit den pro-russischen Milizen in den beiden "Volksrepubliken" wurde aber eine gemeinsame Nutzung von Militärstützpunkten und die gemeinsame Verteidigung der Grenzen vereinbart.

Die Gewalt in den pro-russischen Separatistengebieten hatte in den vergangenen Tagen stetig zugenommen. An der Grenze zur Ukraine hat Russland nach Angaben des Westens seit Wochen bis zu 150.000 Soldaten stehen.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/rts

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