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Nach Damm-Zerstörung Selenskyj besucht das schwer getroffene Flutgebiet

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Laut Selenskyj wurden rund 2000 Menschen aus ukrainisch kontrollierten Gebieten in Sicherheit gebracht.

Laut Selenskyj wurden rund 2000 Menschen aus ukrainisch kontrollierten Gebieten in Sicherheit gebracht.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP)

Kurz nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine erreicht der ukrainische Präsident das Katastrophengebiet und macht sich ein Bild von der Lage. Zuvor hat der Präsident deutliche Kritik an internationalen Hilfsorganisationen geäußert.

Wenige Tage nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine ist Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Hochwasserregion gereist. Im Gebiet Cherson habe er sich unter anderem ein Bild von den laufenden Evakuierungen gemacht, teilte Selenskyj über seinen offiziellen Telegram-Kanal mit. Er veröffentlichte auch ein Video, das ihn mit Anwohnern, Rettern und Soldaten zeigt. Zu sehen sind außerdem Häuser, von denen nur noch die Spitze des Dachs aus meterhohen Wassermassen ragt.

In einem Twitter-Posting des Präsidenten heißt es: "Unzählige humanitäre Fragen. Wir müssen sie alle beantworten. Ich bin allen dankbar, die unserem Volk helfen. Danke an alle in der Welt, die die Verbrechen der russischen Besatzer verurteilen. Russland muss für alles, was es gegen das Leben und die Menschen tut, zur Rechenschaft gezogen werden."

In der Nacht zum Dienstag war der Damm in der von russischen Truppen besetzten Stadt Nowa Kachowka zerstört worden. Seitdem strömen riesige Mengen Wasser aus dem Stausee. Zahlreiche Orte sind überflutet, darunter auch die Gebietshauptstadt Cherson. Die Ukraine macht - ebenso wie viele internationale Beobachter - Russland für die Katastrophe verantwortlich. Die Regierung des angegriffenen Landes ist davon überzeugt, dass Moskau den Staudamm sprengen ließ, um so die geplante ukrainische Gegenoffensive zu behindern. Moskau, das in der Vergangenheit diverse Desinformationskampagnen startete, weist die Vorwürfe zurück und schiebt Kiew die Schuld zu.

Kritik an internationalen Hilfsorganisationen

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Selenskyj rief die Weltgemeinschaft bereits zu größeren Hilfen für die Flutopfer auf und kritisierte internationale Hilfsorganisationen wegen ihrer angeblichen Passivität. Seinen Angaben zufolge wurden bislang rund 2000 Menschen im ukrainisch kontrollierten Teil des Hochwassergebiets in Sicherheit gebracht. Große Sorge bereitet darüber hinaus aber vor allem die Situation der Menschen auf der von Russland besetzten Seite des Flusses Dnipro, die besonders schwer von den Fluten betroffen ist.

Auch am Donnerstag flossen weiter Wassermassen aus dem Stausee ab. Der Wasserstand in dem See sei binnen 24 Stunden um einen Meter gesunken und liege mit Stand 7.00 Uhr MESZ bei 13,05 Meter, hatte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo in Kiew mitgeteilt.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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