Politik

Flotte wurde wohl beschädigt Selenskyj dankt SBU für Attacke auf russisches Kriegsschiff

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Die Verantwortlichen in Kiew zeigen sich erfreut über die Nachricht, dass Drohnen ihres Geheimdienstes ein Marineschiff im Hafen der russischen Stadt Noworossijsk getroffen haben sollen. Präsident Selenskyj sagt, Russland habe sich den Angriff des SBU selbst zuzuschreiben.

Nach dem ukrainischen Seedrohnenangriff auf ein russisches Kriegsschiff hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem Geheimdienst SBU für seine Arbeit gedankt. Der SBU habe den Krieg zurück zum russischen Aggressor gebracht, merkte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache in seinem Telegram-Kanal an. "Was man in die Welt hineinbringt, darauf bleibt man schlussendlich sitzen."

Zuvor veröffentlichten Medien im Internet ein Video, das den erfolgreichen Angriff einer SBU-Seedrohne, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, auf das feindliche Schiff zeigen soll. Spätere Bilder zeigten das Landungsschiff "Olenegorski gornjak" (Olenegorsker Bergmann) in geneigter Lage im russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk. Sogar kriegsbefürwortende russische Militärblogger schrieben von Beschädigungen des Schiffes.

"Für die Ukraine ist das eine gute und gerechte Nachricht", sagte der Sprecher des Kiewer Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jussow, im Fernsehen. "Das wird weitergehen." Der Treffer auf das Landungsschiff sei ein großer Verlust für die russische Flotte. Den Angaben nach setzt Russland diesen Typ Schiffe zum Transport von Truppen und Material auf die annektierte Halbinsel Krim ein.

Ukraine selbst hat kaum noch Marine

Der Berater im Kiewer Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, schrieb auf Twitter, dass die neuen ukrainischen Seedrohnen die Spielregeln komplett ändern würden. Der russischen Flottenpräsenz im Schwarzen Meer werde ein Ende gesetzt. Künftig werde die Ukraine die "Freiheit und Sicherheit im Schwarzen Meer für den Welthandel" sicherstellen. Zuvor hatte Kiew mehrfach ferngesteuerte Sprengstoffboote eingesetzt, darunter gegen die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

Das russische Landungsschiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Drohnenangriff, behauptete aber, dieser sei abgewehrt worden. Die Ukraine hat so gut wie keine Marine mehr. Zu Beginn des Krieges hatte die ukrainische Marine ihr reparaturbedürftiges Flaggschiff "Hetman Sahajdatschnyj" im Hafen von Mykolajiw selbst versenkt. Es sollte den Russen nicht in die Hände fallen.

In der Türkei befinden sich zwei Korvetten im Bau. Zwei von Großbritannien erhaltene Minenjagdboote können wegen des Krieges nicht durch die türkisch kontrollierte Meerenge Bosporus in das Schwarze Meer gelangen. Kiew versenkte aber vergangenes Jahr das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, den Kreuzer "Moskwa", mit Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Neptun.

Russischer Beschuss vernichtet Getreidesilos

Zusammenstöße im Schwarzen Meer und in den angrenzenden Häfen haben seit der Weigerung Russlands, das Getreideabkommen zu verlängern, zugenommen. Russische Drohnen und Raketen haben mehrere ukrainische Hafenanlagen und Getreidesilos am Schwarzen Meer getroffen. Russland hat einen Angriff ukrainischer Seedrohnen auf seine Kriegsschiffe gemeldet, die ein ziviles Schiff eskortiert hätten.

Das unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei im Juli 2022 erzielte Abkommen mit Russland hatte es der Ukraine ermöglicht, trotz des russischen Krieges durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer ihr Getreide zu verschiffen. Russland hatte das Abkommen im Juli 2023 ausgesetzt.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

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