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Wegen Korruptionsvorwürfen Selenskyj feuert alle Leiter der Rekrutierungsbüros

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Das Thema Korruption ist Selenskyj bereits seit langem ein Dorn im Auge. Wichtige Posten besetzt der ukrainische Präsident nun neu.

Das Thema Korruption ist Selenskyj bereits seit langem ein Dorn im Auge. Wichtige Posten besetzt der ukrainische Präsident nun neu.

(Foto: dpa)

Für die Gegenoffensive rekrutiert die Ukraine überall im Land neue Soldaten. Nach einer Überprüfung kommen in vielen der zuständigen Büros Korruptionsfälle ans Tageslicht. Präsident Selenskyj holt zum personellen Kahlschlag aus.

Wegen Korruptionsvorwürfen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj alle Leiter der für die militärische Rekrutierung zuständigen Regionalbüros entlassen. Das System soll von Menschen geleitet werden, "die genau wissen, was Krieg ist, und warum Zynismus und Bestechung in Kriegszeiten Hochverrat sind", schrieb Selensky im Onlinedienst Telegram.

Nach einer Inspektion durch Staatsanwaltschaft, Anti-Korruptionsbehörden und den Geheimdienst SBU seien 112 strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden, teilte der ukrainische Präsident weiter mit. Verstöße habe es unter anderem in den Regionen Donezk, Poltawa, Winnyzja, Odessa und Kiew gegeben.

Für seine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen hatte Kiew überall im Land Ukrainer über regionale Büros für den Militärdienst rekrutiert. Die dortigen Korruptionsfälle "stellen eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Ukraine dar und untergraben das Vertrauen in staatliche Institutionen", erklärte die ukrainische Präsidentschaft in einem gesonderten Statement.

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Für die Neubesetzung der Posten soll der Armeechef laut Empfehlung des Nationalen Sicherheitsrats Soldaten auswählen, die über Kampferfahrung verfügten und von den Geheimdiensten überprüft worden seien, teilte die Präsidentschaft mit.

Die Absetzung der Leiter der Rekrutierungsbüros verdeutlicht erneut die Bemühungen der Ukraine, konsequenter gegen Korruption und Bestechung vorzugehen. Die Europäische Union hat Anti-Korruptions-Reformen zu einer Bedingung für den von der Ukraine angestrebten EU-Beitritt gemacht.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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