Gegen "grobe Gewalt" aus Moskau Selenskyj ruft zu weltweitem Friedensprotest auf
24.03.2022, 02:55 Uhr
Am 24. Februar, vor genau einem Monat, haben russische Truppen mit ihrer Invasion in die Ukraine begonnen. Deshalb sollten Menschen weltweit am heutigen Donnerstag gegen die grausame Kriegsführung des Kreml demonstrieren, fordert der ukrainische Präsident Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat anlässlich des Kriegsbeginns vor einem Monat Menschen auf der ganzen Welt aufgerufen, am heutigen Donnerstag öffentlich zu protestieren. "Kommen Sie aus Ihren Büros, Ihren Wohnungen, Ihren Schulen und Universitäten", sagte Selenskyj in einer auf Telegram veröffentlichten Videoansprache. "Kommen Sie im Namen des Friedens, kommen Sie mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine, die Freiheit und das Leben zu unterstützen."
Der russische Einmarsch im Nachbarland hat vor genau einem Monat begonnen. Seitdem sind in dem Krieg Hunderte Zivilisten getötet worden. Millionen Menschen sind in der Ukraine auf der Flucht, über drei Millionen Menschen haben das Land verlassen. Die Einkesselung wichtiger Städte wie Mariupol hat laut Hilfsorganisationen eine humanitäre Katastrophe hervorgerufen. Westliche Staaten werfen den russischen Truppen Kriegsverbrechen vor. Hunderttausende Menschen weltweit sind in den vergangenen Wochen bereits gegen den Krieg auf die Straßen gegangen.
Der am 24. Februar begonnene Krieg sei nicht nur ein Krieg gegen die Ukraine, sondern Russland versuche, die Freiheit aller Menschen in Europa und der Welt zunichtezumachen, sagte Selenskyj. Moskau versuche zu zeigen, "dass nur grobe und grausame Gewalt zählt". Deshalb sollten ab dem heutigen Donnerstag die Kriegsgegner in die Innenstädte gehen und sich sichtbar und hörbar machen.
Selenskyj richtete sich zudem ein weiteres Mal auf Russisch an die Bürger Russlands. Er sei überzeugt, dass es dort viele Menschen gebe, denen schon "schlecht sei" von den "Lügen der Propagandisten". Der russische Staat sammle Geld von den eigenen Bürgern, um damit Lügen zu bezahlen, um die Bürger von der Welt zu isolieren, sie leichter kontrollierbar zu machen und sie leichter in den Krieg schicken zu können. Die Ukraine habe nie die Sicherheit der Russischen Föderation bedroht und Kiew tue alles, um den Krieg zu beenden.
Quelle: ntv.de, lve/dpa/AFP